Die Luzerner Regierung soll die Zulässigkeit von Unisex-Toiletten in Restaurants prüfen. Der Kantonsrat hat sich am Montag mit 107 Ja gegen 3 Nein-Stimmen für ein Postulat von SP-Kantonrat Giorgio Pardini ausgesprochen.
Das Restaurant Anker in Luzern hatte bei der Wiederöffnung im Dezember 2016 mit seinem WC für beide Geschlechter Schlagzeilen gemacht. Der Haken: Das ist im Kanton Luzern illegal. Gemäss der kantonalen Gastgewerbeverordnung müssen Restaurants nach Geschlechtern getrennte Toiletten anbieten. Die Remimag AG als Betreiberin widersetzte sich der Anweisung (zentralplus berichtete).
Die Bestimmung ist über 20 Jahre alt, gilt aber nach wie vor. Das könnte sich jedoch ändern, denn der «Anker» hat damit eine Debatte losgetreten. An der Luzerner Kantonsratssitzung fand Giorgio, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen müssten. Der Präsident von Gastro Luzern, Ruedi Stöckli (SVP) sprach sich zwar eine Lockerung aus. Man solle sich aber nicht zeitlich unter Zeitdruck setzen lassen wegen eines einzelnen Betriebs, der die Regeln nicht einhalte.
Der Rat stimmte der Überweisung des Postulats mit 107 gegen 3 Stimmen zu.
Siehe auch unser Bericht «Luzerner Kehrtwende in Sachen Unisex-Toiletten».
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