Corona-Pandemie hinterlässt Spuren

Luzerner Gastro-Unternehmen fehlt das Personal

Das Hotel Restaurant Anker am Pilatusplatz in Luzern gehört der Remimag und sucht derzeit zwei Angestellte.

Die Corona-Pandemie hat Gastro-Unternehmen besonders stark getroffen. Nachdem die Betriebe monatelang schliessen mussten, kehrt diesen Sommer langsam wieder etwas Normalität in der Gastro-Szene ein. Doch die Auswirkungen der Pandemie sind noch deutlich spürbar – insbesondere beim Personal.

Die Corona-Pandemie hat Schweizer Gastro-Unternehmen nicht nur während der beiden Lockdowns hart getroffen. Sondern auch jetzt im Sommer, wo die Restaurants, Cafés und Bars wieder offen haben, sind die Folgen von Corona noch stark spürbar. Denn vielen Betrieben in der Schweiz fehlt seit der Wiedereröffnung das Personal.

Wie der «Blick» schreibt, ist der Personalmangel in der Gastronomie eine direkte Konsequenz der Corona-Pandemie. Denn viele Arbeitnehmende in der Gastronomie wollen nicht mehr mit der Unsicherheit leben, von heute auf morgen ihren Job zu verlieren. Manche konnten es sich auch schlicht nicht leisten, auf die Wiedereröffnung der Restaurants zu warten. Die Gastro-Angestellten erhielten während der Kurzarbeit nur 80 Prozent ihres ohnehin schon tiefen Lohnes. Der sonst so wichtige finanzielle Zustupf in Form des Trinkgeldes fiel ebenfalls weg.

Viele offene Stellen in Luzern

Den Personalmangel spürt auch das Luzerner Gastro-Unternehmen Remimag. Das Unternehmen betreibt rund 30 Restaurants und Hotels in der Schweiz, sechs davon in der Stadt Luzern und fünf weitere über den Kanton Luzern verteilt. Insgesamt arbeiten in den Betrieben der Remimag rund 621 Angestellte – doch gemäss dem Stellenportal auf der Webseite des Unternehmens könnten es noch knapp 100 weitere sein. All diese Stellen sind derzeit unbesetzt.

Allein für die sechs Betriebe in der Stadt Luzern sucht die Remimag derzeit acht Angestellte, von der Service-Mitarbeiterin bis zum Koch-Lehrling. Elf weitere Angestellte such die Remimag für die anderen fünf Betriebe im Kanton Luzern. Sprich: Für die insgesamt elf Betriebe im Kanton Luzern sucht das Unternehmen knapp 20 Angestellte.

Zudem bleibt die Situation vorerst schwierig: Wie Bastian Eltschinger, Co-Geschäftsleiter der Remimag, gegenünber dem «Blick» sagt, verlaufe die Suche nach Personal derzeit harzig. Dennoch bleibt er optimistisch und hofft, dass einige «Abtrünnige» wieder zurück in die Gastronomie finden.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 11.08.2021, 08:25 Uhr

    Auch für die Familie Eltschinger gilt das Gleiche wie für alle anderen Gastrobetriebe. Sorgt endlich für anständige Arbeitszeiten und eine anständige Entlöhung. Höre ich, dass auch Lehrlinge den Stock für das Serviceportemonnaie aufbringen müssen, stellen sich mir die Nackenhaare zu Berge. Diese Branche braucht dringend eine Flurbereinigung.

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  • Profilfoto von Der Obernauer
    Der Obernauer, 11.08.2021, 08:21 Uhr

    Wer So tiefe Löhne zahlt und dafür unatraktive Arbeitszeiten bietet wie das Gastgewerbe muss sich nicht wunder ..
    3800.- Franken ( brutto ) ist der Mindestlohn gemäss GAV. Zulagen gibt es kaum und Trinkgeld ist kein garantierter Lohnanteil. Das macht die Arbeit sehr unatraktiv und jeder findet Stellen, welche besser bezahlt sind und man angenehmere Arbeiszeiten hat. Die meisten Wirte scheuen sich ihr Personal am Erfolg zu beteiligen, oder die Anstellungsbedingungen interessanter zu Gestalten. Wie Herr Eltschinger hofft man auf Rückkehrer, oder ein Wunder. Das wird nie und nimmer Funktionieren …

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