Wegen Energiekrise

Weihnachtsbeleuchtung Luzern wird auf Sparflamme gesetzt

Der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern hat bereits die Einschaltzeiten für den kommenden Winter eingeschränkt. (Bild: Tobias Lackner)

Die steigenden Energiepreise befeuern die Diskussion um die Weihnachtsbeleuchtung in Luzern. Während Haushalte zum Stromsparen aufgerufen werden, werden Forderungen laut, die Beleuchtung zu beschränken. Thomas Aeschi hatte sich in die Diskussion ebenfalls eingeschaltet.

Weihnachten scheint noch in weiter Ferne. Doch die steigenden Energiepreise und Aufrufe zum Stromsparen rücken das Thema früher als sonst in den Fokus. Erste Forderungen werden laut, die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt Luzern zu beschränken oder zu streichen.

Der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern sieht ein, dass die Beleuchtung nicht systemrelevant ist, sagt der Präsident André Bachmann gegenüber der «Luzerner Zeitung». Er betont allerdings die psychische Wirkung der Beleuchtung. An Weihnachten sei die Beleuchtung für die Seelen und Herzen von grosser Bedeutung.

Alte Diskussion

Die Frage, wie umfassend und wie lange die Stadt beleuchtet werden soll, ist eine altbekannte. Die Frage nach möglichen Einsparungen beschäftigt derzeit auch die Politik. Mitte-Kantonsrätin Christine Kaufmann-Wolf hatte im Juni in einem Vorstoss den Regierungsrat gebeten, mögliche Einsparungen durch beschränkte Einschaltzeiten zu prüfen.

Im Vorstoss wies sie darauf hin, dass die Weihnachtsbeleuchtung oft auch über die Nacht im Betrieb bleibe. Das sei nicht notwendig.

Weihnachtsbeleuchtung soll energiesparender werden

Der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern macht allerdings bereits Zugeständnisse. Man habe in den vergangenen Jahren beträchtliche Investitionen getätigt, um die Weihnachtsbeleuchtung von Glühbirnen auf energieeffiziente LED-Leuchtmittel umzurüsten. Aktuell liege der Verbrauch für die Beleuchtung bei rund 4000 Kilowattstunden Strom, vor dem Wechsel sei der Verbrauch zehn bis zwölf Mal höher gewesen. Mit derselben Menge könnte ein vierköpfiger Haushalt ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.

Um diesen hohen Verbrauch weiter zu senken, hat sich der Verein bereits vor einiger Zeit dazu entschieden, seine Betriebszeiten um rund ein Viertel zu verringern. Konkret heisst das: Die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt Luzern wird diesen Advent morgens und abends jeweils eine halbe Stunde später ein- beziehungsweise früher ausgeschaltet. Zudem soll die Beleuchtung eine Woche früher wieder abgehängt werden.

Die Beleuchtung wird also dieses Jahr vom 24. November bis am 1. Januar eingeschaltet sein. Morgens von 7 bis 8.30 Uhr, abends von 15 bis 22 Uhr. Die Brücken sind von 6.30 bis 8.30 und 16-23 Uhr beleuchtet.

Lichterverbot bringe nichts

«Diese Einschränkungen sind eine erste Idee. Wir sind jederzeit bereit, die Zeiten bei Bedarf und bei Notwendigkeit weiter zu reduzieren», heisst es vom Verein. Die aktuelle Notwendigkeit aufgrund der nationalen Strommangellage sei jedoch nicht der alleinige Grund für den Entscheid des Vereins gewesen.

Die Unternehmen der Stadt haben sich ebenfalls bereits Gedanken gemacht, die Beleuchtung zu reduzieren. Das Hotel Schweizerhof und die Bucherer-Filiale am Schwanenplatz sind auf LED-Leuchten umgestiegen und diskutieren, wie auch das Lilu Lichtfestival Luzern, derzeit weitere Sparmöglichkeiten.

Thomas Aeschi weiss es besser

Der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi hält von der Hektik des Energiesparens allerdings nicht viel. Er meldete sich auf Twitter mit einem Kommentar zur Senkung der Raumtemperatur. Ein Vorstoss von der SVP, die Raumtemperatur in Bundesgebäuden über den Winter zu senken, wurde vor rund einem Jahr von der Grünen-Fraktion abgelehnt.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Daniel Steiner
    Daniel Steiner, 31.08.2022, 12:10 Uhr

    Ein weiterer Schritt, den ich seitens der linkgrünen Fraktion schon seit langem vermisse, ist das unnötige kühlen / heizen der Gassen zu verbieten indem die Geschäfte die Eingangstüre geöffnet lassen. Völlig irrsinnig. Wenn ich in ein Geschäft will gehe ich auch wenn eine Tür zu ist, die Öffnungszeiten sind bekannt.

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  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 31.08.2022, 11:11 Uhr

    Schaufenster- und Weihnachtsbeleuchtungen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren ist längst fällig.

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