Kanton Schwyz drückt sich

Luzern sucht Ort für ein neues Bundesasylzentrum

Das derzeitige Zentralschweizer Bundesasylzentrum Glaubenberg im Kanton Obwalden. Mitte 2025 werden hier die Zelte abgebrochen. (Bild: Printscreen SRF)

Eigentlich sollte das neue Bundesasylzentrum in den Kanton Schwyz. Doch die Regierung will nicht alleine verantwortlich sein. Jetzt sucht Luzern nach einem geeigneten Ort.

Das Zentralschweizer Bundesasylzentrum mit 340 Plätzen kommt nach Wintersried in den Kanton Schwyz. So entschied es das Staatssekretariat für Migration (SEM) im Jahr 2018. Doch die Schwyzer Regierung macht nicht mit. Sie will lediglich ein reduziertes Asylzentrum ohne Verfahrensfunktion mit maximal 170 Plätzen.

Die übrigen Plätze werden möglicherweise in einem Luzerner Zentrum realisiert. Der Regierungsrat Guido Graf bestätigt auf Anfrage von «CH Media», dass die Regierung einen Standort für ein Bundesasylzentrum ohne Verfahrensfunktion im Kanton Luzern sucht. Sie habe das SEM bereits informiert. Ein alternativer Standort sei denkbar, sofern er die Anforderungen erfülle, schrieb das SEM vor fünf Jahren.

Bundesasylzentrum ohne Verfahrensfunktion

In Bundesasylzentren ohne Verfahrensfunktion halten sich überwiegend Personen auf, deren Asylverfahren unter das Dublin-Abkommen fällt oder deren Asylgesuch abgelehnt wurde.

Diese Personen bleiben in den Zentren des Bundes und werden nicht mehr in die kantonalen Asylzentren transferiert. In der Regel müssen sie die Schweiz nach kurzer Zeit wieder verlassen.

In Sarnen im Kanton Obwalden gibt es zurzeit mit dem Bundesasylzentrum Glaubenberg ein provisorisches Zentrum für 340 Schutzsuchende. Mitte 2025 wird Glaubenberg jedoch schliessen. Das SEM und die Zentralschweizer Regierungen suchen nach einer Anschlusslösung.

Der Zustrom an ukrainischen Flüchtlingen hält an

Für das neue Bundesasylzentrum ermittle die kantonale Dienstelle Immobilien zurzeit ein geeignetes Grundstück oder Gebäude, berichtet Guido Graf. Er betont, dass die Priorität weiterhin bei Geflüchteten läge, die dem Kanton direkt zugewiesen werden.

Der Kanton Luzern bereitet zurzeit Zivilschutzanlagen in den Gemeinden Ruswil, Schenkon, Schötz und Willisau für die Unterbringung von Flüchtlingen vor. Wegen des anhaltenden Zustroms an ukrainischen Geflüchteten. Bis Ende März 2023 fallen zudem rund 600 Plätze aus befristeten Zwischennutzungen weg (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Website des Asylzentrums Glaubenberg
  • Website des SEM bezüglich des Zentralschweizer Bundesasylzentrums
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 11.01.2023, 03:12 Uhr

    Verschlafen,das provisorische Altersheim beim Löchli
    Ebikon wäre vielleicht eine Option gewesen.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 10.01.2023, 16:10 Uhr

    Vielleicht im Stadttheater? Als multikulturelle Identity-Performance?

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    • Profilfoto von Setzen, sechs!
      Setzen, sechs!, 11.01.2023, 08:27 Uhr

      Why not? Oder im Dreilindengebiet? Salzfass und äussere Halde, vielleicht auch Leumatt, Bram- oder Sonnenberg. Diese Destinationen böten sich allesamt prima an. Viel grün. Pittoreske Umgebung. Genau richtig, um damit traumatisierten Menschen ein neues Zuhause anzubieten. Das Theater läge auch gut in Reichweite.

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    • Profilfoto von psychomodo
      psychomodo, 12.01.2023, 11:31 Uhr

      Trockenmatt im Eigenthal. Natur pur.

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