Luzern schafft eine Anlaufstelle für Whistleblower

Der Kanton Luzern hat eine Stelle zu besetzen. Gesucht wird jemand als «Beauftragte/Beauftragter in Verwaltungsangelegenheiten auf Mandatsbasis». Was staubtrocken klingt, ist eine spannende Stelle.

Redaktion

Redaktion zentralplus

Dass nun diese Stelle ausgeschrieben ist, ist nicht wirklich selbstverständlich. Rund 15 Jahre ist es her, dass es erste Forderungen im Kantonsrat für diese Stelle gegeben hat. Es sollte schon damals eine Anlaufstelle für kantonale Angestellte geben.

2007 hat der damalige Kantonsrat Guido Graf einen Vorstoss eingereicht. Danach passierte erstmal nichts. 2013 kam im Zusammenhang der damaligen Polizei-Krise die Forderung nach einer Anlaufstelle für Whistleblower wieder auf. Der Kantonsrat hat die Forderung allerdings zurückgewiesen. 2016 erlitt die Stelle aus finanziellen Grünen einen Schiffbruch.

Nun wird ein 5- bis 10 Prozent Pensum geschaffen

Das lange hin und her ist nun vorbei. Die Staatskanzlei sucht jemanden als «Beauftragte/Beauftragter in Verwaltungsangelegenheiten auf Mandatsbasis». Die Person ist zur absoluten Vertraulichkeit und Diskretion verpflichtet. Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» sagt der kantonale Informationschef Andreas Töns: «Angestrebt wird eine Person mit einem juristischen Profil und Kenntnissen der Luzerner Verwaltungspraxis.»

Das Pensum beträgt fünf bis zehn Prozent. Die Stelle ist per sofort ausgeschrieben. Wie viel die Stelle kosten wird, kann Töns noch nicht sagen. Da fehlen schlicht die Erfahrungswerte.

Auch wird es interessant, wie viel die Anlaufstelle für Whistleblower dann tatsächlich zu tun hat. Töns sagt einzig gegenüber der Zeitung, dass Strafanzeigen in diesem Zusammenhang «äusserst selten» seien.