Sehr viele Stellen ausgeschrieben

Ländliche Luzerner Schulen ringen um neue Lehrpersonen

Künftige Lehrer haben gute Jobaussichten: Viele Luzerner Schulen suchen Lehrerinnen. (Bild: Lustat/ Dany Schulthess)

Für das neue Schuljahr 2022/23 sind sehr viele Stellen als Lehrperson ausgeschrieben. Besonders kleinere Schulen abseits der Stadt und der Agglomeration haben zu kämpfen.

Branchen über Branchen kämpfen mit einem Fachkräftemangel. Dieser scheint nun auch die Luzerner Volksschulen erreicht zu haben. Wie «CH Media» schreibt, ist es dieses Jahr wesentlich anspruchsvoller als zuvor, offene Stellen zu besetzen. Dies gelte besonders für kleinere Schulen ausserhalb der Stadt und der Agglomeration.

PH-Absolventen zieht es in die Agglomeration

So zum Beispiel Wikon, eine Gemeinde im Wahlkreis Willisau an der Grenze zum Kanton Aargau. Fürs neue Schuljahr werden zwei Klassenlehrer für die 3. und 4. Klasse gesucht. Zudem noch eine Teilzeit-Lehrerin für die integrative Förderung. Vor rund zwei Monaten wurden die Stellen zum ersten Mal ausgeschrieben. Das Interesse dafür ist ernüchternd: Gerade mal zwei Bewerbungen habe man dafür erhalten, so die Schulleiterin Gabriela Birrer.

«Wir stellen fest, dass viele frisch ausgebildete Lehrpersonen Stellen in der Stadt und Agglomeration Luzern suchen», erklärt sich Birrer die ausbleibenden Bewerbungen. Um das Interesse anzukurbeln, gestaltet die Schule Wikon nun ein Werbevideo. Ziel sei es, die freien Stellen bis zu den Osterferien zu besetzen. Einen Plan B gebe es noch nicht. Selbiges erlebt auch Urs Kaufmann, Schulleiter in Horw: «Wir machen in Horw ebenfalls die Erfahrung, dass es auf Ausschreibungen kaum Bewerbungen gibt», sagt er gegenüber dem Nachrichtenportal.

Einen Hoffnungsschimmer liefert derweil der Kommunikationsleiter der pädagogischen Hochschule (PH) Luzern, Marco von Ah. Die PH verzeichnet konstant hohe Studierendenzahlen – weshalb von Ah zuversichtlich ist, dass PH-Abvolventinnen den Bedarf «gerade so knapp decken werden».

Kanton lanciert Arbeitsgruppe

Der Dienststelle Volksschulbildung ist das Problem bekannt. Gemäss Romy Villiger, Bereichsleiterin Kommunikation, seien bereits sehr viele Stellen ausgeschrieben. Wobei noch einige dazukommen dürften, da die Kündigungsfrist für Lehrpersonen noch bis Ende März andauert.

Die Besetzung aller Stellen bis zu den Osterferien sei deshalb nicht realistisch. Anfang April soll eine Arbeitsgruppe, in der unter anderem der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Kanton Luzern vertreten ist, die Schulen unterstützen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Elementa
    Elementa, 21.03.2022, 15:23 Uhr

    Die Rahmenbedingungen sind für Lehrpersonen und Schüler*innen unbefriedigend. Die Lehrpersonen können wenigstens künden.

    Langfristig rächt sich die Steuerersparnis durch Burnout der Kinder und Kündigungen und/oder Burnouts von Lehrpersonen.

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  • Profilfoto von Lehrer Lämpel
    Lehrer Lämpel, 21.03.2022, 11:43 Uhr

    Luzern hat in den letzten Jahren (Jahrzenten) die Rahmenbedingungen (Administration erhöht, Löhne vergleichsweise zu tief, unbezahlte Arbeitswoche usw.) sukzessive verschlechtert. Die meisten umliegenden Kantone, allen voran Zug, zeigen auf, wie es gehen könnte.Dort gibt es keine grosse Knappheit an Personal.

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