Die Stadt Zug will den Zurlaubenhof für 65 Millionen Franken kaufen. Das Parlament hiess das Vorhaben am Dienstag gut. Obwohl viele die grüne Oase erhalten wollen, lehnte der Grosse Gemeinderat ein Bauverbot ab.
SVP scheitert mit Idee für Baumoratorium
Kauf des Zurlaubenhofs durch Stadt Zug nimmt erste Hürde
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Es sei eine einmalige Chance und ein Glücksfall, so der Tenor im Zuger Stadtparlament. Die Rede ist von der Kaufmöglichkeit des Zurlaubenhofs. Die Besitzerfamilie Bossard hat der Stadt das Grundstück mit dem barocken Hof und Umschwung für einen Preis von 65 Millionen Franken angeboten (zentralplus berichtete).
Dass die Stadt sich diese Perle sichern soll, darüber ist man sich in der Stadtzuger Politik einig. Der Grosse Gemeinderat (GGR) hiess am Dienstag die Kaufpläne des Stadtrates gut.
SVP verlangt ein Baumoratorium
Wie sich bereits im Vorfeld abzeichnete, gibt aber eine Frage Anlass zu Diskussionen: Was passiert auf der Wiese beim Zurlaubenhof? Der Stadtrat möchte sie dereinst mit Wohnungen überbauen. Doch dagegen regt sich von verschiedenen Seiten Widerstand (zentralplus berichtete).
Anstelle der grünen Oase drohe in einigen Jahren der Anblick von Beton oder Fensterfronten, sagte Jürg Messmer von der SVP. «Wahrlich eine grausame Vision.» Seine Fraktion forderte darum kurzerhand ein 15-jähriges Baumoratorium. Das heisst, während dieser Zeit dürften auf dem Grundstück keine neuen Gebäude erstellt werden. Ausgenommen wären Unterhaltsbauten oder Renovationen.
Das sorgte im Parlament für einigen Gesprächstoff. Der Antrag sei «aus der Hüfte geschossen», kritisierte etwa Richard Rüegg von der Mitte-Fraktion. Es brauche für ein zukünftiges Projekt dereinst ohnehin einen Bebauungsplan und damit die Zustimmung der zuständigen Behörden. Die meisten Parlamentarier erachteten das Moratorium ebenfalls für überflüssig. Nebst der SVP stimmte nur ein FDP-Mitglied sowie die ALG-CSP-Fraktion zu. Das reichte nicht für eine Mehrheit.
Bevölkerung kann sich ein eigenes Bild machen
Der Stadtrat war bemüht, den Fokus auf den aus seiner Sicht wichtigen Aspekt zu legen: den Kauf. «Es geht nicht darum, dass wir heute schon darüber diskutieren, was wir wann und wie machen», sagte der zuständige Stadtrat André Wicki (SVP). Vielmehr wolle sich die Stadt Zug jetzt den Zurlaubenhof sichern. Dem stimmte der GGR letztlich klar zu.
Bevor der Verkauf definitiv über die Bühne gehen kann, muss die Bevölkerung noch ihren Segen dazu geben. Voraussichtlich am 19. Juni kommt die Vorlage an die Urne, kündigte Wicki an. Vorgängig, am 21. Mai und am 4. Juni, werde das Areal für interessierte Besucher und Stimmbürgerinnen offenstehen.
- Debatte im Grossen Gemeinderat Zug
- Bericht und Antrag des Stadtrates zum Erwerb des Zurlaubenhofs
- Projektwebseite Zurlaubenhof
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