Kanal unter der Luzerner Pilatusstrasse ist einsturzgefährdet
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Ein Experte untersucht den Kanal unter der Pilatusstrasse.
(Bild: Volken Valery)Der Abwasserkanal unter der Pilatusstrasse ist stark einsturzgefährdet und muss dringend saniert werden. Damit der Verkehr tagsüber ungehindert fliessen kann, werden sämtliche Arbeiten während der Nacht ausgeführt – mittels eines neuartigen, modernen Verfahrens.
Durch den Abwasserkanal unter der Pilatusstrasse fliessen zu Spitzenzeiten bis zu 1000 Liter Abwasser pro Sekunde vom Bahnhofplatz bis zum Viktoriaplatz bei der kantonalbank, wo der Kanal in den Hirschmattkanal mündet. Die Röhre hat ein Ei-Profil mit den Massen 80 x 120 Zentimeter und ist zirka 100- jährig.
Gemäss bautechnischer Untersuchung ist er einsturzgefährdet. Insbesondere die hohe Verkehrsbelastung und die geringe Überdeckung des Kanals – 40 bis 60 Zentimeter liegen zwischen Kanal und Strassenoberfläche – haben dem alten Bauwerk zugesetzt.
Der Handlungsbedarf ist gross
Um für die Sanierung nicht die ganze Strasse aufreissen zu müssen, was mit erheblichen Verkehrsbehinderungen verbunden wäre, hat sich der Bereich Siedlungsentwässerung der Stadt Luzern für das sogenannte Inlinerverfahren entschieden. Kanäle dieser Grösse auf diese Weise zu sanieren, ist Spezialistenarbeit.
Dabei wird ein speziell für diesen Kanal gefertigter Schlauch aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) in den Kanal gezogen. Anschliessend wird dieser Schlauch so aufgeblasen, dass er sich an die bestehenden Wände anpasst. Dann wird mit einer UV-Lichtanlage der Schlauch ausgehärtet. So entsteht ein statisch selbstragender neuer Kanal im alten Kanal.
Doch auch dieses Verfahren behindert zeitweise den Verkehrsfluss. Für den Einzug des schweren GFK-Schlauchs müssen Öffnungen in der Strasse aufgerissen werden. Um die damit verbundenen Behinderung für den Verkehr möglichst gering zu halten sowie aus Sicherheitsgründen, muss nachts gearbeitet werden.
Auch das Wetter muss mitspielen
Ab dem 12. Mai starten die Vorarbeiten und ab Ende Mai werden die Zugangsöffnungen zum Kanal erstellt. Der Inliner wird ab der zweiten Juniwoche etappenweise eingezogen und ausgehärtet. Die Arbeiten sollen in zirka sechs Wochen, bis Anfang Juli 2019, abgeschlossen sein.
Da der Abwasserkanal für die Arbeiten trocken sein muss, ist der Terminplan wetterabhängig. Die Kosten für die Sanierung dieses Kanalabschnitts betragen rund 750’000 Franken.
(Bild: Volken Valery)
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