Pride-Monat Juni

Junge GLP will Regenbogenmonat

Der Verein Pride Zentralschweiz fährt für diverse Events aufs Land. (Bild: zvg)

Die Junge GLP hat sich mit einem Schreiben an die Stadt Luzern gewandt. Sie ruft die Stadt auf, sich offiziell zum Pride-Monat im Juni zu bekennen. Mit der Regenbogenflagge soll sie ein Zeichen für den Diskriminierungsschutz setzen.

Seit dem 1. Januar 2022 dürfen gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz heiraten. Die deutlichen Abstimmungsresultate zur «Ehe für alle» war für die Queer-Community ein grosser Etappensieg auf dem Weg zu mehr Schutz von geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten. Die Junge GLP will bei den Themen am Ball bleiben. Deswegen fordert sie die Stadt Luzern wie schon letztes Jahr auf (zentralplus berichtete), während des internationalen Pride Monats im Juni die Stadt mit der Regenbogenfahne zu beflaggen.

Gewalt und Diskriminierung bleiben ein Problem

Obwohl die Pride fest im Partykalender steht und die Regenbogenflagge von der Kleiderindustrie vereinnahmt wird, sind Übergriffe auf Homosexuelle und trans Menschen ein Problem. Die Junge GLP fordert deswegen mehr Akzeptanz in der Bevölkerung und möchte von der Stadt ein stärkeres Engagement bei der Sensibilisierung sehen. Die Stadt Luzern soll ein sicherer Ort sein für queer liebende Menschen.

Keine Zahlen zu Hassdelikten

Ein Problem von homo- oder transphober Gewalt ist, dass solche Hassdelikte polizeilich nicht eigens erfasst werden. Sie werden wie andere Übergriffe behandelt. Dass der Ausschlag eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung ist, kann daher nicht nachgewiesen werden. So bleibt auch die Anzahl solcher Delikte unklar.

Zivilgesellschaftliche Organisationen fangen viel Arbeit ab, indem sie Meldestellen betreiben und Betreuung für Betroffene von Gewalterfahrungen bieten.

Erste Pride in der Zentralschweiz

Anlass der Beflaggung biete auch die erste zentralschweizer Pride, die für den 3. September angekündigt ist. Die Junge GLP schlägt eine Beflaggung von allen Gebäuden vor, die im Besitz der Stadtverwaltung sind und beflaggt werden können. Dazu wollen sie die Beflaggung der Kappel- und Seebrücke und des Luegislandturms.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Jungen GLP
  • Webseite des Vereins Pride Zentralschweiz
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5 Kommentare
  • Profilfoto von Lili Marbacher
    Lili Marbacher, 15.04.2022, 09:01 Uhr

    Das Klima lässt grüssen. Was in Berlin und Züri angesagt ist, muss natürlich unbedingt auch in Lozärn durchexerziert werden. Demnächst wohl auch in Sorsi, und warum nicht am Napf?
    Grüsse vom Osterhas, pardon: Osterhäsin*

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    Hans Beutler, 14.04.2022, 22:34 Uhr

    Lasst die Denkmäler, Brücken und Gebäude in Ruhe.

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    Stadt Luzerner, 14.04.2022, 19:01 Uhr

    Ich finde es ganz gut, dass unsere Stadt nicht jeden Modeblödsinn mitmacht. Die Sehenswürdigkeiten sollten frei von irgendwelcher Propaganda bleiben.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 14.04.2022, 17:09 Uhr

    Längst gibt es in der Schweiz keine Diskriminierung sexueller Minderheiten mehr. Umso schriller indessen wird das Gegenteil behauptet, da es ja ohne die Dauerbeschallung auch längst keine Aufmerksamkeit, keine Quoten und vor allem keine Beschäftigung für diejenigen, die ebendieses behaupten, mehr gäbe. In schönster Dialektik wird so die Minderheit mit der angemassten Opferrolle zur Täterschaft und die angeblich diskriminierende Mehrheit wird in den moralinsauren Schwitzkasten und in Geiselhaft genommen.
    Und, junge Grünlibs: Mit solchen zeitgeistigen Vorstössen schadet Ihr Euch mittelfristig selber massiv.

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    • Profilfoto von Marc Wieser
      Marc Wieser, 14.04.2022, 21:56 Uhr

      Ich bin auch der Meinung, dass die Awareness nun einen Stand erreicht hat, der es uns erlaubt, die Prioritäten wieder angemessen zu setzen. Die LGBTQ+-Community hat viel erreicht, und ich finde es bewundernswert und auch löblich, dass sie unsere Gesellschaft auf die viel zu vielen Diskriminierungen und Benachteiligungen von Minderheiten hingewiesen und entsprechend aufgeklärt hat. Mittlerweile ist aber jede Toilette, jede Gemeindeversammlung und jeder Hornusseranlass woke und aware. Es ist Zeit, sich der grossen Diversität unserer Gesellschaft bewusst zu sein und diese auch als solche zu akzeptieren und zu schätzen, gleichzeitig aber auch die Kirche wieder ein wenig ins Dorf zu holen. 90 % der Menschen der westlichen Gesellschaft sind nun mal langweilig und hetero. Ich meine damit absolut nicht, dass man Minderheiten wie bis vor wenigen Jahren diskriminieren soll, im Gegenteil. Aber unsere Gesellschaft ist nicht nur divers, was die sexuelle Ausrichtung betrifft, sondern auch bezüglich Sprachen, Herkunft, Religion, Interessen, politische Gesinnung usw. usw. usw. Ich finde, wir sollten uns an der Diversität erfreuen, und diese nicht immer wieder betonen und damit noch mehr auf die Unterschiede hinweisen, sondern uns an den Gemeinsamkeiten erfreuen.

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