Umstrittenes Luzerner Institut

IWP plakatiert drei Wochen lang die Deutschschweiz

Christoph Schaltegger ist an der Universität als Wirtschaftsprofessor tätig und Direktor des IWP. (Bild: zvg)

Das IWP muss immer wieder Kritik aus der Schweizer Medienlandschaft einstecken. Jetzt lanciert das Wirtschaftsinstitut in Luzern eine eigene Kommunikationskampagne.

Das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern holt zum Gegenschlag aus. Nachdem vor zwei Wochen eine Kritik-Welle über eine Subventionsstudie des IWP durch die Schweizer Medienlandschaft ging, lanciert das Institut eine Kampagne.

Unter dem Motto «Fakten statt Meinungen» präsentiert das IWP auf Plakatstellen in der ganzen Deutschschweiz drei Wochen lang verschiedene Fakten zur Schweizer Wirtschaftspolitik, wie es in einer Mitteilung schreibt. Parallel dazu veröffentlicht es auf seiner Website eine Sammlung von 100 Fakten zur Schweizer Wirtschaftspolitik.

Das Institut begreift sich als «Wirtschaftsforschungsinstitut, das Wissen für alle Stimmbürger schafft und als verlässliche, faktenbasierte Stimme eine Brückenfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einnimmt».

Doch seit seiner Gründung hat das Institut starken Gegenwind aufgrund seiner Finanzierung. Die «WOZ» bezeichnete es als «Denkfabrik für Reiche». Der «Tagesanzeiger» fragte, ob sich ein Milliardär ein Uni-Institut kaufen könne. Der Grund: Zwei Multimilliardäre, Alfred Schindler und Michael Piper, sind Teil des Stiftungsrats.

Eine Einrichtung der Universität, aber kein Bestandteil

Immer wieder fraglich ist auch die Verbindung zur Universität Luzern. Gegenüber «Watson» erklärte die Universität Luzern kürzlich, was es mit dem An-Institut auf sich hat. «An-Institute sind organisatorisch unabhängig und können eigenständig Reglemente und Vorgaben erlassen». Sie seien von Professorinnen geleitet, aber von einer externen Institution getragen und finanziert. Beim IWP sei das die Stiftung Schweizer Wirtschaftspolitik.

Das Institut sei zwar eine Einrichtung der Universität Luzern, aber «kein Bestandteil».

Was heisst das konkret? Das Institut sei für seine Publikationen selbst verantwortlich, erklärt Lukas Portmann, Leiter der Universitätskommunikation auf Anfrage von zentralplus. Es müsse sich – gemäss Kooperationsvereinbarungen – aber an gewisse Standards halten. So müsse die Institutsleitung sicherstellen, dass das Institut die Normen und Prozeduren der wissenschaftlichen Qualitätssicherung der Universität einhält.

Notiz: Dieser Artikel wurde im Nachhinein durch die Aussage von Lukas Portmann ergänzt.

Verwendete Quellen
  • Artikel in «Watson»
  • Artikel in «WOZ»
  • Medienmitteilung des IWP
  • Telefonat mit Lukas Portmann, Leiter der Universitätskommunikation
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Severin Meier
    Severin Meier, 06.06.2023, 15:26 Uhr

    Wo Schaltegger draufsteht, weiss man was drinsteht. Immer dieselbe Leier. Staat böse, tiefe Steuern gut. 100% Ideologie, kaum Wissenschaft.

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  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 05.06.2023, 15:49 Uhr

    Das IWP ist wie eine Jukebox: Münzen einwerfen – Lieblingssong hören: money money money. Das kann man kaum als wissenschaftliche Fakten bezeichnen.

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    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 06.06.2023, 03:14 Uhr

      Dann haben Sie die Publikationen des Instituts nicht gelesen. Diese sind hervorragend recherchiert und zeigen die grossen Zusammenhänge sehr gut auf.

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