Luzerner Kriminalgericht verurteilt Albaner

Internationaler Drogenboss soll 12 Jahre ins Gefängnis

Symbolbild: Spektakulärer Drogenfund der Zuger Polizei.

 

(Bild: zvg)

Der Beschuldigte soll innert neun Monaten 22 Kilo Kokain in die Schweiz gebracht und an Dealer verkauft haben. Der 38-jährige Albaner gilt als führender Kopf eines internationalen Drogenringes. Nun hat ihn das Kriminalgericht Luzern für schuldig befunden und fordert 12 Jahre Gefängnis.

Laut einem diesen Donnerstag veröffentlichten Urteil handelt es sich um einen schweren Fall. Das Gericht verurteilte den Mann wegen mehrfacher Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz, rechtswidrigen Aufenthalts in der Schweiz und illegalen Waffenbesitzes. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Gemäss der Nachrichtenagentur SDA warf die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, dass er von Herbst 2011 bis August 2012 22 Kilo Kokain in die Schweiz einführen liess und es an mehrere Dealer verkaufte. Der verheiratete Vater zweier Kinder in Albanien habe sich auf der obersten Hirarchiestufe eines Drogenrings befunden.

Der Drogenboss handelte gemäss Anklage meist vom Luzerner Vorort Kriens aus, war aber auch in St. Gallen und Zürich aktiv. Die Staatsanwaltschaft überwachte ihn ab Februar 2012. Dabei hörten Beamte seine Telefonate ab und erstellten Videofilme. Im Herbst 2012 setzte er sich ins Ausland ab. Anfang 2013 wurde er im italienischen Padua festgenommen und nach Luzern ausgeliefert. Er befindet sich seit knapp dreieinhalb Jahren in Haft.

Komplizen belasteten den Drogenboss

Der Beschuldigte habe sich gemäss Staatsanwaltschaft illegal in der Schweiz aufgehalten und widerrechtlich eine Pistole besessen. Er sei im Ausland wegen Waffen- und Sprengstoffdelikten sowie Menschenhandels vorbestraft. Die Staatsanwaltschaft forderte eine 14-jährige Freiheitsstrafe. Laut SDA hatten Komplizen des Mannes diesen belastet, sie zogen später aber ihre Aussagen zurück.

Vor Gericht verlangte der Albaner einen Freispruch. Der zweifache Familienvater gab an, verschuldet gewesen und in die Schweiz gereist zu sein, um zu arbeiten und die hohen Zinsen an seine gewaltbereiten Geldgeber zurückzahlen zu können. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um den internationalen Drogenring wurden weitere Landsmänner des Beschuldigten festgenommen. Auch für diese fordern die Anklagebehörden teils hohe Haftstrafen.

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