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Sie verbreitet Kreml-Propaganda

Influencerin aus Zug ist Putin-Propagandistin

Nathalie Yamb in einem Video, das sie kürzlich auf Facebook veröffentlicht hat. (Bild: Screenshot Facebook)

Nathalie Yamb ist Influencerin und lebt in Zug. Wie Recherchen zeigen, handelt es sich bei der 53-Jährigen um eine Putin-Propagandistin.

Nathalie Yamb ist in der Schweiz wohl nur wenigen ein Begriff. Doch die 53-jährige Influencerin – eine studierte Politologin, die in Zug lebt – hat über eine halbe Million Follower auf Facebook, eine Viertelmillion auf Youtube und 260'000 Follower auf Twitter. In den sozialen Medien wurde sie mit dem Hashtag «France dégage» (auf Deutsch «Frankreich, hau ab») berühmt.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, handelt es sich bei der schweizerisch-kamerunischen Doppelbürgerin um ein Sprachrohr Wladimir Putins. Denn wer sich ihre Videos genauer anschaut, hört, wie Yamb ähnliche Worte wie Putin wählt. So machte sie unter anderem zum Ukraine-Krieg problematische Äusserungen. Die russische Invasion sei ein «Nato-Russland-Krieg», der nur durch «die wiederholten Aggressionen der Amerikaner und Europäer […] gegen das russische Volk» ausgelöst worden sei. Die Ukraine sei «von Neonazis durchsetzt», so Yamb. In einem anderen Video spricht sie von einem «Krieg der Zivilisationen».

Auch sonst provoziert Yamb mit ihren Äusserungen. Im Februar twitterte sie, dass die Mehrheit der Franzosen Afrikaner «wie Tiere im Zoo» betrachten würden. 2018 sagte sie in einem Youtube-Video: «Für uns in Afrika sind Mitterrand und de Gaulle schlimmer als Hitler.»

Zu Besuch an «Russland-Afrika»-Konferenz mit Putin

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtete, war Nathalie Yamb zu Beginn dieser Woche zur parlamentarischen Konferenz «Russland-Afrika» in Moskau eingeladen, bei der sie auch teilgenommen habe. Bei dieser Konferenz war auch Putin anwesend, der über russische Investitionen in Afrika gesprochen habe, militärische Hilfe und den Widerstand gegen «eine von aussen aufgezwungene neokoloniale Ideologie».

Gegenüber der Zeitung wollte Yamb keine Stellung nehmen. Jedoch wehrte sie sich in der Vergangenheit gegen den Vorwurf der russischen Propaganda. In einem Interview mit «Afrique Média» sagte sie im Februar dieses Jahres, eine solche Anschuldigung sei «Ausdruck einer absoluten Verachtung gegenüber dem Afrikaner», der als unfähig angesehen werde, selbstständig zu denken.

Yamb werden zudem Verbindungen zu dem von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin entwickelten Afric-Projects nachgesagt.

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