In Aargau und Zürich auch Mundart im Kindergarten
Die Mundart-Initiative, über welche der Kanton Zug Ende September abstimmt, polarisiert weiter. Der Zuger SVP-Kantonsrat Ralph Ryser plädiert dafür, diese Frage in Zug verbindlich zu regeln. Er wäre auch mit 80 Prozent Standardsprache und 20 Prozent Mundart im Unterricht zufrieden.
Erst kürzlich ist in einer Zeitschrift ein Artikel über die Mundart erschienen. Dort erklärte Jürg Brühlmann vom Schweizerischen Lehrerverband: «Bei uns gibt es derzeit keine entsprechenden Richtlinien». Es sei Aufgabe der Kantone und der Erziehungsdirektorenkonferenz, die Unterrichtssprache zu regeln. Und von dieser Seite sei die Weisung klar: «Es wird konsequent Hochdeutsch gesprochen.» Ursprung dieser Regelung sei das schlechte Abschneiden der Schweiz bei der Pisa-Studie vor rund zehn Jahren – dieses habe man auf mangelnde Schriftdeutschkenntnisse der Schüler zurückgeführt.
Das Problem kennen auch die Österreicher. Unsere östlichen Nachbarn werden ebenso durch unser Nachbarland Deutschland beeinflusst, auch in Österreich hat man nun reagiert und ruft die Lehrerschaft auf, der Entwicklung Einhalt zu gebieten. Ja sogar eine Broschüre für die Eltern wurde lanciert, welche in den Schulen verteilt wird. Im erschienenen Artikel wird Jürg Brühlmann vom Schweizerischen Lehrerverband zitiert, dass er sich aber bewusst sei, dass das Thema die Bevölkerung bewegt.
Spätestens, seitdem mit dem Kanton Aargau im Mai 2016 schon der zweite Kanton eine Initiative angenommen hat, die Mundart als Unterrichtssprache im Kindergarten verlangt. In Zürich stimmte das Stimmvolk diesem Grundsatz schon im Jahr 2011 zu.
Gemäß dem Interview der Tageszeitung räumt sogar Jürg Brühlmann vom Lehrerverband ein: «Vielleicht wäre es sinnvoller, im Unterricht nur zu 80 statt zu 100 Prozent Hochdeutsch zu sprechen.» Eine solche Regelung würde nicht nur dem Erhalt des Dialekts, sondern allenfalls auch der Integration ausländischer Schüler dienen. Genau das fordert die SVP des Kantons Zug, nicht mehr und nicht weniger. Nehmen Sie deshalb die Mundartinitiative an und lehnen Sie den Gegenvorschlag ab.
Kantonsrat Ralph Ryser, SVP Unterägeri