Künstliche Intelligenz schaltet automatisch ab

Hochschule Luzern sagt Stand-by-Modus den Kampf an

Wird der Drucker noch benutzt? Mit einer neu entwickelten Komponente kann mittels künstlicher Intelligenz bestimmt werden, wann Geräte automatisch heruntergefahren werden können. (Bild: Hochschule Luzern)

Bürogeräte wie Drucker oder Kaffeemaschinen bleiben über Nacht meist eingeschaltet. Im Stand-by-Modus verbrauchen sie trotzdem viel Strom. Die Hochschule Luzern hat nun eine Komponente entwickelt, die mittels künstlicher Intelligenz Geräte automatisch ausschaltet.

«Hab ich den Herd nun angelassen oder nicht?» Diese Frage hat sich vermutlich jeder schon mal gestellt. Auch im Büro bleiben viele Geräte ständig eingeschaltet. Die Kaffeemaschine, der Wasserspender und der Drucker verbrauchen so über Nacht meist sogar mehr Energie als tagsüber, wie die Hochschule Luzern (HSLU) mitteilt.

Mit KI gegen unnötigen Stromverbrauch

Gemeinsam mit der Schurter AG hat ein Team des iHomeLab der HSLU nun eine Lösung dazu entwickelt. Sie haben eine kompakte Komponente entwickelt, die in Büro- und andere Geräte integriert werden kann. Mithilfe künstlicher Intelligenz wird der Stromverbrauch analysiert. Das System lerne so, «während welchen Zeiten ein Gerät sich im so genannten Betrieb ohne Nutzen befindet und deshalb vollständig abgeschaltet werden kann und sollte», wie Andrew Paice, Leiter des iHomeLab in der Mitteilung erklärt.

Ist dieses Muster erkannt, fährt der von Schurter AG produzierte «Smart Connector» die Geräte nachts automatisch hinunter. Die Komponente erkenne auch, wenn sich das Verhalten der Mitarbeiter kurzfristig – beispielsweise aufgrund einer nähernden Projekt-Deadline – ändern sollte. Der Zeitpunkt des Herunterfahrens werde dementsprechend angepasst. Mit der Hilfe des Tools soll bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden.

HSLU entwickelte Algorithmen

Das HSLU-Team war verantwortlich für die Entwicklung der Algorithmen. Eine Schwierigkeit war, die jeweils richtigen Daten auszulesen: «Beim Wasserspender zum Beispiel ist der Stromverbrauch allein kein Indiz, da das Kühlen Strom braucht, auch wenn niemand Wasser entnimmt; der Algorithmus darf aber nur auf den Stromverbrauch durch die Wasserentnahme reagieren», erklärt Paice.

Die Verhaltensdaten werden anschliessend in eine Cloud gesendet. Da werden die Geräte ans Internet of Things (IoT) angeschlossen. Damit wird es möglich, die Nutzung der Geräte zu optimieren. So kann mittels der überlieferten Daten ermittelt werden, wann der ideale Zeitpunkt zum Nachfüllen des Wassers ist, wann der Wartungsservice ansteht oder welcher Wasserspender am meisten benutzt wird.

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