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Der Hauptsponsor des Lucerne Festivals stoppt den Geldfluss. Dies wegen eines Stiftungsrats. Es geht dabei auch um den Untergang der Credit Suisse.
Es herrscht dicke Luft im Stiftungsrat des Lucerne Festivals. Wie mehrere Zeitungen schreiben, geht es dabei um die ehemaligen Verwaltungsmitglieder der Credit Suisse, Walter Kielholz und Urs Rohner. Sibylla und Christoph M. Müller, Patrons der Vaillant Group und Hauptsponsoren des Festivals, werfen Kielholz und Rohner vor. Durch für den Untergang der Credit Suisse mitverantwortlich zu sein. Das Engagement beim Luzerner Klassikfestival würden sie nun als «Reputationswashing» nutzen.
Das hält das Unternehmerpaar Müller als verwerflich. «Es ist mit den Werten einer Kulturinstitution nicht vereinbar, dass sich die früheren CS-Chefs dank des Festivals weiterhin in ein gutes Licht stellen können», sagt Christoph M. Müller gegenüber der «SonntagsZeitung». Die Hauptsponsoren haben nun den Geldhahn zugedreht. Es handelt sich dabei scheinbar jährlich um einen mittleren sechsstelligen Betrag.
Einer geht, der andere bleibt
Urs Rohner war bereits 2023 aus dem Stiftungsrat zurückgetreten. Kielholz, hat seinen Posten aber bis heute inne. Bei einem Treffen vergangenen Dezember kam es laut Medienberichten scheinbar zum Zerwürfnis, als dem Sponsorenpaar eröffnet wurde, dass Kielholz bleibt. Daraufhin zogen sich diese zurück.
Das Festival selbst schreibt in einer Stellungnahme, dass es den Entscheid bedauere. Es bedanke sich aber bei den Müllers für das grosszügige Engagement während vieler Jahre. Das Festival hält aber auch Kielholz die Stange: «Er ist als Vertreter unseres langjährigen Sponsors Swiss Re, dessen Ehrenpräsident er ist, seit vielen Jahren ein wertvolles und engagiertes Stiftungsratsmitglied, dem das Festival, auch als langjähriger privater Mäzen, viel zu verdanken hat.» Die Finanzlage sei derweil stabil. Man habe bereits einen Ersatzsponsor finden können.
Es ist derweil nicht das erste Mal, dass der Stiftungsrat des Festivals Schlagzeilen macht. Vor gut fünf Jahren kam es bereits zu Streitigkeiten. Es ging damals um Machtspiele, Mobbing, Putsch und eine missglückte Kommunikation (zentralplus berichtete).
- Artikel «SonntagsZeitung» und weitere Medienberichte