Grosses Potential für «Erlebnisort Bauernhof»

Dank seiner vielfältigen und attraktiven Landschaft hat der Kanton Luzern ein grosses Potenzial für den Agrotourismus. Der Erfolg hängt dabei von zentralen Faktoren wie Gastfreundschaft, Erlebnisort Bauernhof und Komfort ab. Dies zeigt eine neuen Studie der Berner Fachhochschule und des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung.

Bekanntlich ist die Hotellerie rund um den Vierwaldstättersee erfolgreich. Im Bereich des Agrotourismus ist das Potenzial im Kanton Luzern jedoch noch nicht ausgeschöpft, wie dieser in einer Mitteilung schreibt. Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) und die Dachorganisation «Agrotourismus Schweiz» haben deshalb bei der Berner Fachhochschule und dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung Schüpfheim eine Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, die Ausgangslage des ländlichen Tourismus im Kanton Luzern zu analysieren und aus den Ergebnissen innovative Geschäftsmodelle abzuleiten.

Massgebender Bestandteil der Studie sind Umfragen bei über 500 potentiellen Kunden, bei 48 Agrotourismusanbietern im Kanton Luzern und deren Gästen. Aus den Antworten sind diejenigen Erfolgsfaktoren und Potentiale identifiziert worden, die für die Ausgestaltung eines erfolgreichen Agrotourismus im Kanton Luzern massgebend sind.

Komfort und landwirtschaftliches Erlebnis

Für die Gäste von grosser Bedeutung ist der Komfort mit den sanitären Anlagen in den Gästezimmern. Wichtig sind auch das landwirtschaftliche Erlebnis, zum Beispiel in Form einer Hofführung, und dass der Hof mit eigenen Lebensmitteln und einem reichhaltigen Bauernfrühstück aufwarten kann. Zudem möchte der Gast in der Nähe wandern oder biken.

Für die Agrotourismus-Anbieter ist ein durchgängig gutes Qualitätsmanagement unabdingbar: die Sauberkeit des Hofes, eine aktuelle Webseite und eine einwandfreie Servicekette – von der Reservation über den Empfang bis hin zu transparenten Preisen – müssen gewährleistet sein. Als Grundvoraussetzung werden die Willkommensmentalität und die Gastfreundschaft bezeichnet.

Drei Geschäftsmodelle

Auf der Grundlage dieser Erfolgsfaktoren empfiehlt die Studie drei Geschäftsmodelle zur Umsetzung:

  • Das Kundensegment «Komfort- und konsumorientierte Gäste» schätzt den hohen Komfort der Gästezimmer, eine landwirtschaftliche Küche mit hofeigenen Produkten und Freizeitmöglichkeiten in der Region des Betriebs. Die Preise liegen bei diesem Geschäftsmodell deutlich über dem Durchschnitt.
  • «Landwirtschaftsnahe Gäste» lieben es einfacher, aber dennoch ansprechend und zweckmässig mit Hofführungen oder sogar Mitarbeitsmöglichkeiten auf dem Hof. Die Küche ist landwirtschaftsnah mit eigenen Produkten. Das Preisniveau liegt im Durchschnitt von agrotouristischen Angeboten.

 

Diese beiden Geschäftsmodelle können gemäss Studie relativ einfach mit baulichen Massnahmen im Rahmen der raumplanerischen Möglichkeiten realisiert werden.

  • Das Kundensegment der «MICE-Gäste» (Meetings, Incentives, Conventions, Events) schliesslich verlangt nach einer professionellen Seminarinfrastruktur und nach einem hochwertigen Qualitätsmanagement in landwirtschaftsnaher Atmosphäre. Dieses Modell benötigt zwar erhebliche Investitionen, es kann aber auch eine überdurchschnittliche Rentabilität generieren. Die Kooperation mit den Tourismusträgern der Region ist hier besonders wichtig.

 

Wirtschaftlichkeit: Auslastung als Schlüsselfaktor

Die Wirtschaftlichkeit der gewählten Geschäftsmodelle hängt massgebend von den Investitionen ab. Kalkulationen zeigen, dass der Arbeitsaufwand ein wichtiger Kostenfaktor ist – sofern der Aufwand korrekt erfasst und ein fairer Lohnanspruch definiert wird. Ein Schlüsselfaktor für den geschäftlichen Erfolg ist die Auslastung der Zimmer oder Ferienwohnung. Diese hängt neben der optimalen Vermarktung auch von der Qualität des Angebotes und vom Standort ab. Ferienwohnungen oder Zimmer, welche im Sommer und Winter einen Mehrwert bringen und sich in der Nähe einer Autobahn oder einer grösseren Stadt befinden, sind attraktiv. Diese Kriterien bestimmen auch die Preisgestaltung.

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