«Umbau des Führungsmodells über die Hintertür»

Geplantes Parlament in Ebikon: Das kritisiert die SP

Ab 2024 soll in Ebikon ein Einwohnerrat tagen. (Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich))

Ab 2024 soll in Ebikon ein Einwohnerrat tagen. Kritik hagelt's nun von der SP Ebikon. Diese befürchtet, dass «unter dem Deckmantel der Einführung eines Einwohnerrates in erster Linie das Führungsmodell wieder auf den Stand vor 2016 zurückgebaut wird».

Die Gemeinde Ebikon will neu statt den Gemeindeversammlungen einen 30-köpfigen Einwohnerrat einführen. Grundsätzlich unterstützen alle Parteien die Revision – auch wenn es einige Kritikpunkte gibt (zentralplus berichtete).

Nun hat sich auch die SP Ebikon mit ihrer Vernehmlassungsantwort gemeldet. In dieser schreibt sie, dass sie die vorgeschlagenen Änderungen nicht unterstütze. Und weiter, dass «unter dem Deckmantel der Einführung eines Einwohnerrates in erster Linie das Führungsmodell wieder auf den Stand vor 2016 zurückgebaut wird». Das sei befremdlich.

Die Partei schreibt von einem «Umbau des Führungsmodells über die Hintertür». Sie kritisiert, die vorgeschlagenen Führungsmodellen, die der aktuellen Gemeinderätin und den vier Gemeinderäten deutlich erhöhte Pensen ermöglichen würde. Und in den Augen der Partei eine ebenso erhöhte Einflussnahme auf operativer Ebene.

Fragwürdige Reform, so die SP

Den Schluss der übrigen Ortsparteien, die Mängel strategischer oder kommunikativer Natur in der Vergangenheit seien auf das Organisationsmodell respektive unzureichender Pensen zurückzuführen, kann die SP Ebikon nicht nachvollziehen. «Wir sehen die Gründe viel mehr in nicht eingespielten Prozessen und teils wahrscheinlich auch in der mangelnden politischen Erfahrung einzelner Exponenten.» Ein grösseres Arbeitspensum sei nicht gleichbedeutend mit besserer Arbeit. 

Die SP Ebikon warnt davor, die «heute funktionierende Verwaltungsstruktur einer fragwürdigen Reform zu unterziehen». Sie spricht sich nach wie vor für das Beibehalten von teilamtlichen Gemeinderäten und das Geschäftsführermodell aus. Dies gewährleiste eine klare Trennung zwischen den operativen und strategischen Aufgaben und vermeide mögliche Interessenkonflikte am ehesten.

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