Wohl der Bewohner nicht gewährleistet

Gemeinde Buchrain schliesst Alterzentrum Tschann

Der Pflegebedarf der früheren Bewohner hatte sich mit zunehmendem Alter erhöht. (Bild: Pixabay)

Das Alterzentrum Tschann in Buchrain muss nun seine Türen schliessen. Nebst steigendem Pflegebedarf und knappen Betten wurde auch das Personal immer knapper. Diese kritische Situation kann aber nicht kurzfristig behoben werden, urteilt der Gemeinderat.

Mit 16 Pflegeplätzen ist das Alterzentrum Tschann im Jahr 2007 eröffnet worden. Nun hat der Gemeinderat Buchrain die Schliessung des Zentrums verfügt. Im Zuge einer externen Beratung sei aufgezeigt worden, dass das Wohl der Bewohner langfristig nicht gewährleistet sei, wie die Gemeinde mitteilt.

Anforderung an Alterszentrum stiegen stetig

Ursprünglich sah das Konzept vor, vorwiegend Bewohnerinnen zu pflegen, die noch relativ mobil und selbstständig sind. Mit zunehmenden Alter erhöhte sich jedoch ihr Pflegebedarf. Da ein Heim mit 16 Pflegeplätzen qualitativ und wirtschaftlich kaum erfolgreich geführt werden könne, wollte die Gemeinde das Alterszentrum ausbauen.

2014 war ein Pflegeheim mit fünfmal so vielen Betten geplant. Da der finanzielle Aufwand für Buchrain jedoch zu hoch war, wurde die Idee wieder eingestampft. Als Alternative kam die Idee eines Erweiterungsbaus und die Sanierung der bestehenden Anlage auf. Die gleichzeitige Sanierung und Anbau bei laufendem Betrieb wäre jedoch nicht realisierbar gewesen. Zusätzlich wären die Kosten rund fünf Millionen Franken höher als geplant ausgefallen, weshalb der Gemeinderat im August auch dieses Vorhaben sistiert hat.

Kritische Personallage

Hinzu kam auch noch das Problem, dass sich die kritische Personalsituation in den letzten Monaten nochmals verschärft hat. Ein externer Berater kam zum Schluss, dass sich das Problem nicht in absehbarer Zeit lösen lässt. Deshalb entschied sich die Gemeinde Buchrain letztlich für die Schliessung.

Der Sozialvorsteher Stephan Betschen betont in der Mitteilung jedoch: «Wir werden die Betreuung und Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner bis zur Schliessung jederzeit sicherstellen und wir werden alles daransetzen, dass für alle – auch für die Mitarbeitenden und Lernenden - eine gute Anschlusslösung gefunden wird.»

Weiter will die Gemeinde die Alterspolitik überdenken und zeitgemäss neu ausrichten. Auch da setzte die Gemeinde auf eine spezialisierte Beratungsfirma, wie Gemeindepräsident Ivo Egger in der Mitteilung sagt. Zudem soll auch die Buchrainer Bevölkerung in die Entwicklung und Umsetzung einbezogen werden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 19.11.2021, 08:14 Uhr

    Da wäre es Ratsamer vorher zu Denken und ,als dieses Fiasko Anzurichten da sollte aber der Gemeinderat zur Kasse Gebeten werden für all das, anscheinend haben Gewisse Herren nur das Geld Gerochen, im Viva Eichhof wo meine Mutter ist waren sage nur 3 Pfleger für die Station Eingeteilt .. Der Kanton sollte sich an den Harren nehmen.

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