Ein US-amerikanischer Investor will die stillgelegte Pipeline Nord Stream 2 kaufen. Für die Übernahme der Steinhauser Firma braucht er aber noch die Zustimmung aus Washington.
Öl fliesst durch die über tausend Kilometer lange Pipeline von Russland nach Deutschland schon länger nicht mehr. Das 9,5-Milliarden-Euro-Projekt sollte Erdgas aus Russland für 26 Millionen europäische Haushalte liefern. Doch die Firma mit Sitz in Steinhausen befindet sich in der Nachlassstundung. Ob die Nord Stream 2 AG das drohende Ende abwenden kann, ist unklar. Medienanfragen von zentralplus blieben bisher unbeantwortet.
Wie nun «The Wall Street Journal» schreibt, könnte die Pipeline bald in amerikanische Hände übergehen. Heutige Eigentümerin ist die Gazprom, welche mehrheitlich dem russischen Staat gehört. Nun hat scheinbar der amerikanische Investor und Unterstützer von Donald Trump, Stephen Lynch, Interesse bekundet, die Pipeline zu kaufen. Er hat bei der US-Regierung eine Genehmigung beantragt, um bei einer möglichen Auktion in der Schweiz mitbieten zu können.
Versteigerung möglich, wenn Insolvenz angemeldet
Laut dem «Journal» sagt der Investor, dass der Besitz der Pipeline ein gutes Druckmittel für Verhandlungen mit Russland sein könnte. Etwa, wenn es um ein mögliches Ende des Krieges in den USA gehen könnte.
Lynch geht derzeit davon aus, dass die Pipeline versteigert würde, sollte Nord Stream 2 tatsächlich Insolvenz anmelden. Fraglich ist derzeit noch, ob es wirklich dazu kommt. Das Unternehmen ist in der Nachlassstundung. Vergangenen Dienstag fand die Versammlung mit den Gläubigern statt. Wie ein Sprecher auf Anfrage von zentralplus sagt, gebe das Unternehmen aufgrund der laufenden Verhandlungen aber immer noch keine Informationen preis.
- Artikel «Wall Street Journal»