Fussgängerstreifen: Hohe Zahl an Mängeln
Auf dem Zuger Kantonsstrassennetz hat die Zahl der Personenunfälle auf Fussgängerstreifen in den letzten fünf Jahren zwar abgenommen. Um die Übergänge in Zukunft aber sicherer zu gestalten, will der Kanton die Zebrastreifen optimieren. Denn delbst die Verantwortlichen zeigten sich überrascht von der hohen Anzahl baulicher Mängel.
Im Zuge der Diskussionen um die Sicherheit von Fussgängerstreifen beschloss der Kanton Zug, die Fussgängerstreifen durch externe Fachleute überprüfen zu lassen. Untersucht wurden im vergangenen Jahr alle 325 Fussgängerstreifen auf Kantonsstrassen sowie jene 133 Übergänge auf Gemeindestrassen, die sich im Einmündungsbereich von Kantonsstrassen befinden.
Demnach entsprechen rund 60 Prozent der insgesamt 458 Fussgängerstreifen den Normen, die im Strassenbau zu beachten sind. Die übrigen 183 Übergänge weichen laut Schlussbericht von den Planungsvorgaben ab. Dazu Baudirektor Heinz Tännler: «Die relativ hohe Zahl an Mängeln hat uns natürlich überrascht. Bei genauerem Hinsehen konnten wir aber feststellen, dass es sich bei den Normabweichungen nicht um Sicherheitsrisiken handelt. Vielmehr gebe es noch Möglichkeiten, die Beleuchtung zu optimieren. So könnten da und dort die Lampen durch geeignetere Typen ersetzt oder die Leuchtwinkel besser an die Situation angepasst werden».
Beleuchtung in keinem Zusammenhang mit Unfällen
Die Zahlen würden zeigen, dass sich an den markierten Übergängen in den letzten fünf Jahren immer weniger Unfälle mit Personenschaden ereignet haben. «Zudem», so Sicherheitsdirektor Beat Villiger, «sind anhand der Zahlen und Kartierungen auch keine Fussgängerstreifen erkennbar, die als Unfallschwerpunkte zu bezeichnen wären.» Und was die Ursachen der registrierten Kollisionen betrifft, seien diese sehr vielfältig, so der Sicherheitsdirektor. «Jedenfalls lässt sich kein Zusammenhang mit der Beleuchtungssituation am jeweiligen Fussgängerstreifen erkennen.»
Dennoch wolle man die Situation verbessern. Tännler: «Bei 50 Streifen entlang der Kantonsstrassen werden wir Sofortmassnahmen ergreifen. Dabei kann es darum gehen, die Leuchtstärke zu optimieren, die Reflektoren besser einzustellen oder die Höhe der Lampen zu verändern. Diese Massnahmen sind soweit als möglich noch in diesem Jahr umzusetzen.» Für weitere 36 Standorte mit Beleuchtungsmängeln bestehen bereits Sanierungsprojekte, die in den kommenden Jahren ausgeführt werden.
Ganzheitliches Sanierungsprogramm
Bei den restlichen 97 Fussgängerstreifen mit Optimierungspotenzial sollen umfangreichere Massnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise das Versetzen von Kandelabern. Tännler will solche Massnahmen im Rahmen der laufenden Sanierungen realisieren. «Wir sind ja schon seit 2006 daran, die Fussgängerstreifen wo nötig auch verkehrstechnisch zu verbessern. Es macht deshalb Sinn, die umfangreicheren Beleuchtungsarbeiten in dieses Sanierungsprogramm zu integrieren.»