:focal(50x50:51x51)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2018/02/imagescms-image-007574037.jpg)
Der Luzerner Stadtrat präsentierte am Dienstag Lösungen für das Carproblem. Auf der Allmend will er zusätzliche Carparkplätze prüfen, dafür soll das Schwanenplatz carfrei werden. Während die SP die Idee begrüsst, lässt die SVP kein gutes Haar an den Vorschlägen.
Bei der Frage, wo in Luzern nach der Aufhebung der Parkplätze auf dem Inseli künftig die vielen Reisecars parkieren sollen, scheiden sich die Geister. Über 80 Carparkplätze werden dann fehlen, und auch vom Schwanenplatz sollen die Reisebusse verschwinden.
Am Dienstag hat der Stadtrat eine neue Studie präsentiert, das die Cars auf die Allmend verbannen will (zentralplus berichtete). Die ersten Reaktionen auf die Idee zeigen tiefe Gräben zwischen den politischen Lagern.
SVP ist enttäuscht
«Mit grosser Konsternation hat die SVP der Stadt Luzern von der stadträtlichen Strategie zum ‹Car-Regime› Kenntnis genommen. Dass der Stadtrat, geleitet von der Empfehlung der Studie, nun die Option ‹Allmend› umsetzen will, ist aus Sicht der SVP nicht nachvollziehbar», schreibt die Partei.
Die Variante Allmend sei ja nicht eine völlig neue Option. Nur sei dieser Vorschlag in der Vergangenheit von verschiedenster Seite als kein realisierbarer und somit untauglicher Ansatz zur Lösung des Carproblems gewertet worden, moniert die SVP.
«Wäre im vergangenen Herbst die Inseli-Initiative auch angenommen worden, wenn man damals gegenüber dem Stimmbürger offen kommuniziert hätte, dass für die am Inseli neu geschaffen Grünfläche nun als Kompensation die gleiche oder sogar eine grössere Fläche auf der Allmend hergegeben werden muss?», fragt die städtische SVP. Dies gerade in Zeiten immer rarer werdender Grünflächen.
Als völlig unrealistisch betracht die SVP den Ansatz der Studie, wonach Touristen mit einem Spaziergang vom Allmend-Carparkplatz zur S-Bahn-Station Allmend, einer Zugfahrt mit der S-Bahn und dann zu Fuss über die Seebrücke zum Schwanenplatz gelangen sollten, so die Partei.
«Luzern ist auf den Tourismus angewiesen, der Tourismus letztendlich aber nicht auf Luzern», ist die SVP überzeugt. «Wenn der Stadtrat den Touristen solche Wegstrecken zumutet, verkennt er völlig die Eckpunkte, welche für Tour-Operatoren den Ausschlag für eine Destination geben.» Mit ensprechend negativen Folgen für die Stadt.
SP ist zufrieden
Ganz anders tönt es bei der Linken. Die SP beurteilt die Studie zum Cartourismus grundsätzlich positiv. Diese würde deutlich aufzeigen, über welche Möglichkeiten die Stadt hinsichtlich der Lösung der Car-Problematik verfügt.
«Die Vorschläge legen die Grundlage für eine pragmatische und zielführende Diskussion zum Cartourismus», so die Partei. Dass der Allmend im Zusammenhang mit dem Cartourismus eine wichtige Bedeutung zukommt, erachtet die SP als nachvollziehbar, sinnvoll und zielführend.
Wichtig ist für die Sozialdemokraten nun, dass einerseits für den Tourismus geeignete Lösungen gefunden werden können und andererseits die Bevölkerung an Lebensqualität gewinnt. Dies indem sie Stadtraum zurückgewinnt und innerstädtische Car-Emissionen reduziert werden.
Grüne wollen kein Innenstadt-Parkhaus
Am Mittwoch äusserten sich auch die Grünen. Für sie kommt ein Innenstadt-Parkhaus nach wie vor nicht in Frage. Die Grünen sehen deshalb auch im Standort Allmend grosses Potenzial. Die Qualität der Allmend als Freizeit- und Naherholungsgebiet darf aber nicht beeinträchtigt werden, heisst es in einer Mitteilung.
Grüne weiterhin gegen Innenstadtparkhäuser. Die Grünen nehmen die Vorschläge der Interface Studie mit Interesse zur Kenntnis. Sie begrüssen die Prüfung des Standorts Allmend zur Carparkierung. Innenstadtparkhäuser lehnen sie weiterhin konsequent ab. https://t.co/XwLfhpM3FU pic.twitter.com/YQA6UkW7ep
— Grüne Luzern (@Gruene_LU) 28. Februar 2018
FDP fordert vom Stadtrat Unterstützung vor Parkhaus-Musegg-Initiative
Die FDP fordert, dass unter Mitwirkung aller Beteiligten der einzig sinnvolle Vorschlag «Allmend und Innenstadtparkhaus» zeitnah weiterbearbeitet werden kann. «Wenn der Stadtrat seine Aussagen ernst meint, ist es für uns eine logische Konsequenz, dass er die Initiative ‹Aufwertung der Innenstadt› unterstützt», betont Fabian Reinhard und weist darauf hin, dass diese genau das verlangt, nämlich die Weiterarbeit an der Innenstadtaufwertung mit Einbezug des Musegg Parkings.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.