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Friedhof-Diebe stehlen Trauerkarten mit Geld

Iin Willisau musste eine Trauerfamilie vor einer Beerdigung feststellen, dass alle Leidzirkulare aus der Aufbahrungshalle gestohlen wurden. Die Angehörigen sind fassungslos über die Dreistigkeit der Diebe. 

Der Schock bei der Familie Fischer sitzt tief. Am vergangenen Donnerstag wurde der 91-jährige Toni Fischer-Stadelmann in Willisau beigesetzt. Doch die Beerdigung wurde von einem skrupellosen Diebstahl überschattet, wie «20 Minuten» am Mittwochmorgen berichtet. Sämtliche Trauerkarten aus dem Briefkasten in der Aufbahrungshalle waren einen Tag vor der Beerdigung gestohlen worden.

«Oft ist in den Kondolenzkarten Geld drin – das muss das Motiv für den Diebstahl gewesen sein», vermutet Johnny Fischer, Sohn des Verstorbenen. Das Geld hätten sie spenden wollen. Vor allem aber schmerzt es die Trauerfamilie, dass sie nun nicht weiss, wer ihrem geliebten Vater schriftlich die letzte Ehre erwiesen hat.

Dies sei jedoch nicht der einzige merkwürdige Vorfall an der Bestattung gewesen. Nach dem Beerdigungsgottesdienst wurden die rund hundert Trauergäste von zwei Frauen belästigt, die ihnen Blumen verkaufen wollten. «Wir denken, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen und dem Diebstahl der Kondolenzkarten geben könnte», so Fischer. 

Diebstähle kommen häufig vor

Adrian Hauser, der Bestatter des verstorbenen Toni Fischer-Stadelmann, übt seinen Beruf schon 13 Jahre lang aus. Er hat bereits Erfahrungen mit Diebstählen an Beerdigungen: «Mir wurde ebenfalls schon ein ganzer Stapel Leidzirkulare gestohlen. Vom Blumenschmuck ganz zu schweigen – da kommt Diebstahl häufig vor», so Hauser. Die Diebe der Leidzirkulare kamen damals jedoch nicht weit. «Die Täter wurden glücklicherweise in flagranti von der Polizei erwischt.» 

Solche Diebstähle zu verhindern, sei laut Hauser schwierig. «Jede Person hat Zutritt zur Aufbahrungshalle und zum Vorraum, in dem der Briefkasten für die Leidzirkulare steht – nur in der Nacht ist der Raum abgeschlossen.» Fischer hofft nun, das die Diebe geschnappt werden. Er hat am Dienstag bei der Luzerner Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. «Ob das etwas hilft, wird sich zeigen», meint Fischer. Im «Willisauer Boten» hat er gar seine Handynummer mit folgendem Aufruf veröffentlicht: «Die Trauerfamilie bittet die Absender der Kondolenzschreiben, mit ihr telefonisch Kontakt aufzunehmen.»

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