Finanzmarktaufsicht hat in Zug viel zu tun

Die Finma setzte im vergangenen Jahr 17 Firmen auf die Warnliste. Für den Zuger Finanzdirektor trotzdem kein Grund zur Sorge.

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Auf einem weltweiten Finanzplatz tummeln sich nicht nur innovative Firmen. Auch dubiose Geschäftsleute wollen sich ihr Stück vom Kuchen sichern. Laut Zahlen der «Zuger Zeitung» hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) deshalb seit 2009 insgesamt 74 Unternehmen auf ihre Warnliste gesetzt. Das sind rund 8 Prozent der gesamten Meldungen in der Schweiz.

Das heisst zwar nicht unbedingt, dass die Geschäftspraktiken jenseits des Legalen sind. Es ist aber doch ein Anzeichen, dass der Verdacht auf unerlaubte Tätigkeiten besteht.

Bitcoin-Klau und Anleger-Bschiss

Unter den gemeldeten Firmen sind auch zwei grosse mutmassliche Betrugsfälle, wie die Zeitung in Erfahrung brachte. Und einmal mehr beginnt die Geschichte in Panama: Die dort ansässige Firma Crypto-Capital dafür verantwortlich sein, dass 850 Millionen Franken der Kryptowährung Tether aus den Reserven einer Handelsplattform verschwunden sind. Die angebliche Mutterfirma soll die Global Trade Solution AG sein – mit Sitz in Zug. Die Firma hat im Februar des Jahres Konkurs angemeldet.

Der zweite Fall betrifft die Anlegerform sparpiloten.ch, die mit hohen Zinsen Anleger angelockt und ausgenommen haben soll. Es geht offenbar um 25 Geschädigte und mehrere Millionen Franken.

Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) sorgt sich dennoch nicht übermässig um das Image auf dem Finanzplatz Zug: Bei gut 33'000 gemeldeten Unternehmen gebe es immer wieder einmal schwarze Schafe – aber nicht mehr als in anderen grossen Wirtschaftszentren in demokratischen Ländern. Die Regierung könne auch nicht auswählen, wer sich in Zug ansiedelt. Die Verfassung garantiere die Handels- und Gewerbefreiheit.

In diesem Jahr sind, wohl auch wegen der Coronakrise, erst drei Firmen von der Finma neu auf die Warnliste gesetzt worden.