Unmut wegen Aussagen zu Europa League

FCL-Fans kritisieren Thomas Häberli scharf

Vor dem abgebrochenen und letztlich 4:0 forfait gewerteten Heimspiel gegen GC verschafften die FCL-Fans mit diesem Spruchband ihrem Unmut gegenüber Häberlis Aussagen Luft.

(Bild: ain)

Eine realistische Einschätzung von FCL-Trainer Thomas Häberli gegenüber zentralplus ist den eigenen Fans sauer aufgestossen. Sie schreiben vor dem GC-Spiel auf einem Spruchband: «Wer füf Rondene vor Schloss kapituliert, ghört im Sommer abserviert».

Es passierte vor dem Auswärtsspiel in Lugano (0:1) und es ging darum, die zwischen Platz 3 und 10 enge Ausgangslage in der Super League einzuschätzen. Sieben Punkte hatte der FCL vor rund einer Woche Vorsprung auf Platz 9, hatte aber gleichzeitig auch beste Aussichten, mit Platz 3 zum Saisonende die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League zu schaffen.

FCL-Trainer Thomas Häberli setzte seiner Mannschaft als primäres Ziel, zuerst den Ligaerhalt zu sichern. Mit den Auswärtsspielen in Basel und bei Meister YB standen und stehen seiner Mannschaft noch schwierige Prüfungen bevor.

Für Häberli ist Postionierung entscheidend

Den Zorn der FCL-Fans weckte Häberli aber offensichtlich mit seiner Antwort auf die Frage, ob die These richtig sei, dass Sie die Saison entweder auf dem zur Gruppenphase der Europa League berechtigenden Platz 3 abschliessen würden – sonst aber lieber die Qualifikation zur Europa League verpassten, weil der FCL da noch nie für Furore sorgen konnte.

Häberlis Antwort im Wortlaut: (wiegelt ab). Ja, das kann man so ausdrücken – auch wenn wir als Sportler natürlich in jedem Spiel, egal ob Gruppenphase oder Qualifikation, immer gewinnen wollen. Aber als Trainer muss ich gleichzeitig auch an die Mehrbelastung der Spieler, an deren Substanzverlust und Verschleiss denken. Für ein solches Abenteuer braucht es ein breiteres Kader. Ein Beispiel: Wir spielen an einem Donnerstagabend um 21 Uhr in Kasachstan, am späten Freitagabend sind wir daheim in Luzern und am Sonntag reisen wir zu einem ausgeruhten Gegner in der Super League.

Auf die Nachrage, ob dieser Gedanke bei ihm Unbehagen auslöse, hielt Häberli fest: «Entscheidend wird sein, dass wir unserem Umfeld und uns selber klarmachen, was eine Doppelbelastung bedeutet und woran wir uns messen lassen. Da werden wir uns klar positionieren müssen.» Gelingt das nicht, wird die Position des Trainers als erste zur Debatte stehen. Das ganze Interview lesen Sie auf zentralplus.

Realistische Einschätzung ist zwingend

Warum ihm das nun als Kapitulation ausgelegt wird, ist nichtnachvollziehbar. Im Gegenteil: In einem Verein, der emotional schnell zwischen Euphorie und Frustration pendelt, scheint eine realistische Einschätzung der Situation absolut zwingend und gleichsam wohltuend.

Trotz Spruchband der FCL-Fans: Die weitere Zusammenarbeit mit Thomas Häberli bedarf, sobald der Ligaerhalt feststeht, nur noch einer Offizialisierung (zentralplus berichtete).

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