Philipp Studhalter wird Nachfolger

FCL bestätigt: Präsident Stäger muss gehen

FCL-Präsident Ruedi Stäger geht die Arbeit nicht aus.

(Bild: meienberger-photo.ch)

Sportlich hat der FC Luzern die Saison äussert erfolgreich abgeschlossen und sich für die Europa League qualifiziert. Trotzdem nun die grosse Überraschung: Präsident Ruedi Stäger wird abgesetzt, sein Nachfolger heisst Philipp Studhalter. Und es gibt weitere News.

Kurz vor dem Wochenende die Riesenüberraschung: FCL-Präsident Ruedi Stäger muss seinen Sessel räumen. Der FC Luzern bestätigt in einer Mitteilung einen Bericht der «Neuen Luzerner Zeitung» (NLZ). Unter Einhaltung der Schweigepflicht seien die Mitarbeiter am Donnerstag über den Beschluss der FCL Holding AG informiert worden.

Nachfolger von Ruedi Stäger wird der Präsident der FCL Holding AG, Philipp Studhalter. Der 40-jährige Treuhänder Studhalter ist seit gut einem Jahr Präsident der FCL-Holding und in dieser Funktion Statthalter von Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg.

Neu ein FCL-CEO

Die Posten des Holdingpräsidenten und des Vereinspräsidenten würden zusammengelegt, schreibt der FCL in einer Mitteilung. Dadurch soll es zu weniger Verwechslungen kommen und gleichzeitig die Kommunikation zwischen Verwaltungsrat und Clubleitung verbessert werden, so der FCL. Ruedi Stäger werde den neuen Präsidenten einarbeiten.

Anders als Stäger wird Studhalter nicht gleichzeitig Geschäftsführer des FCL sein: Die neugeschaffene Stelle eines CEO, künftig ein 100-Prozent-Pensum, wird ausgeschrieben. Der FCL will am Montag an einer Info-Veranstaltung ausführlich über Stägers Absetzung und die Reorganisation informieren.

Sind die hohen Verluste schuld?

Ruedi Stäger wurde erst im Dezember 2013 zum Nachfolger von Mike Hauser gewählt. Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses könnte mit dem finanziellen Misserfolg des FCL zusammenhangen. Für eine Stellungnahme seitens zentralplus war Stäger am Freitag nicht erreichbar.

Der FCL schreibt in der Mitteilung als Begründung: «Ruedi Stäger scheidet zugunsten der weiteren professionellen Entwicklung des FC Luzern aus der Leitung aus.»

Fakt ist: Die FCL Innerschweiz AG schreibt Jahr für Jahr Verluste von jeweils rund zwei Millionen Franken. Eigentlich wäre das Minus noch viel höher, würden die FCL-Investoren dieses Loch nicht mit zusätzlichen, eigenen Beiträgen stopfen (zentralplus berichtete). Ansonsten bekäme der sportlich erfolgreiche FCL die Lizenz für das Mitspielen in der obersten Liga nicht ohne Auflagen.

Saison mit Hochs und Tiefs

Die vergangene Saison des FCL war voller Auf und Abs: Noch im Herbst war der FCL in der Meisterschaft auf Kurs und auch im Cup erfolgreich unterwegs. Dann in der Winterpause der grosse Knall: Sportchef Fringer entlassen. Er und der später ebenfalls entlassene Ko-Trainer Roland Vrabec wollten Coach Markus Babbel absägen (zentralplus berichtete).

Auch sportlich begann der Verein zu taumeln. Fünf Niederlagen zu Beginn der Rückrunde, zudem das Aus im Cup. Nicht viele Trainer im Fussballgeschäft «überleben» eine solche Krise. Doch Babbel schaffte es und stabilisierte die Mannschaft. Mit einem herausragenden Schlussspurt erreichte der FCL den dritten Schlussrang. Und damit die Qualifikation für die 3. Qualifikationsrunde in der Europaleague.

Noch kürzlich sagte Präsident Ruedi Stäger im grossen Saison-Abschluss-Interview mit zentralplus: «Das Schlussergebnis entschädigt für alles, was dieses Jahr lief.» Da wusste er noch nicht, was noch kommen mag.

Immerhin: Ruedi Stäger werde weiterhin Gast in der President’s Lounge sein, schreibt der FCL. Und der Club dankt Stäger für sein «enormes Engagement» in den letzten zweieinhalb Jahren.

Hinweis: zentralplus berichtet am Montag detaillierter die Entlassung Stägers und die Reorganisation.

Hier geht’s zu unserem Dossier mit sämtlichen bisherigen Beiträgen zum FCL.

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