Sanktionen ja, Export-Stopp nein

Emmi-Chef rechtfertigt Handel mit Russland

Emmi-Chef Urs Riedener rechtfertigt die anhaltenden Exporte nach Russland. (Bild: les)

Das Luzerner Milch-Unternehmen exportiert nach wie vor fast 100 verschiedene Produkte nach Russland. Emmi-Chef Urs Riedener rechtfertigt den Handel.

Immer mehr Unternehmen ziehen sich aus dem Handel mit Russland zurück. Lindt, Mc Donald's, Nespresso, Ikea... Die Liste ist ebenso lang, wie prominent besetzt. Allesamt haben ihr Geschäft in Russland wegen des Ukraine-Kriegs eingestellt.

Nicht so die Luzerner Milchverarbeiterin Emmi. Das Unternehmen exportiert noch immer über 90 verschiedene Produkte nach Russland. In einem Interview mit dem «Tages Anzeiger» rechtfertigt Emmi-Chef Urs Riedener diese Praxis.

So plädiert er für eine differenzierte Betrachtung: «Um jene Kreise in Russland zu treffen, die für diese Situation verantwortlich zeichnen, sollten wir weiterhin gezielte Massnahmen mit aller Härte ausschöpfen, nicht aber die russische Bevölkerung generell sanktionieren.» Darum sieht das Unternehmen momentan davon ab, die Exporte nach Russland einzustellen.

Wirtschaftlichkeit ist sekundär

Riedener betont aber auch, dass das Unternehmen die Sanktionen gegen politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger vollumfänglich unterstützt. Er ergänzt, dass die Wirtschaftlichkeit der Russland-Exporte in Anbetracht der aktuellen Situation völlig sekundär sei. Riedener bezweifelt jedoch, dass sich das Russland-Geschäft momentan finanziell lohnt.

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12 Kommentare
  • Profilfoto von Alfredo Germont
    Alfredo Germont, 25.03.2022, 17:04 Uhr

    Es ist schön, dass Emmi seine Meinung geändert hat und nun ebenfalls keine Waren mehr nach Russland liefert.
    Wenn alle an einem Strick ziehen kommen wir weiter!

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  • Profilfoto von Fischbi
    Fischbi, 22.03.2022, 12:30 Uhr

    Emmi als Milchverarbeiter bezieht Subventionen vom Staat die vom Steuerzahler bezahlt wurden und das vor allem wegen dem Export. Mit diesem Hintergrund ist es besonders schlimm was Emmi wieder macht. Wir kaufen seit Jahren keine Emmi Produkte mehr, weil wir das Geschäftsgebaren dieser Firma, nicht nur in diesem Falle, schon lange nicht mehr goutieren. Shame on you Emmi!

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  • Profilfoto von Oliver Brunner
    Oliver Brunner, 21.03.2022, 22:39 Uhr

    Emmi wird es so gehen wie Nestle: Aus Gewinnsucht kann sich das Unternehmen nicht zu einem Rückzug aus Russland durchringen, wird immer mehr in Erklärungsnotstand kommen, die Rufe nach einem Boykott aus der Zivilgesellschaft werden immer lauter werden und am Ende geben sie dann doch nach. Zu diesem Zeitpunkt aber haben sie den Respekt und den Rückhalt in der Bevölkerung verloren. China lavriert derzeit ähnlich.

    Wer eigentlich berät solche Manager? Haben die keine fähigen PR-Berater, oder getrauen die sich auch schon nichts mehr zu sagen so wie bei Putin und dem Diktator aus Nordkorea?

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    • Profilfoto von Roli Greter
      Roli Greter, 22.03.2022, 06:26 Uhr

      Ich bin eigentlich ganz froh hat sich die Pseudosolidaritätskultur noch nicht so sehr verbreitet wie das von einigen gerne gesehen würde.

      Vielleicht würde ein Beitrag über die 14’000 von der eigenen Regierung getöteten ukrainischen Zivilisten helfen zu verstehen was momentan im Osten abgeht?

      Woke comment incoming…

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      • Profilfoto von Redaktion zentralplus
        Redaktion zentralplus, 22.03.2022, 07:58 Uhr

        Diese falsche Aussage entstammt der russischen Propaganda.

        Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Marija Sacharowa verweist auf eine vermeintlich «geplante Zerstörung der Bevölkerung im Donbass» und mindestens 13.000 Tote, die der Konflikt bereits gefordert habe. Die seit 2014 aktive OSZE-Beobachtungsmission sieht jedoch keine massenhafte gezielte Tötung der Zivilbevölkerung im Donbass. Für einen geplanten Völkermord an der ostukrainischen Bevölkerung hat das russische Außenministerium bisher keinerlei Beweise vorgelegt. Laut der letzten Zählung der Vereinigten Nationen starben in dem Konflikt in der Ostukraine bis Anfang 2020 bis zu 13.200 Menschen. Davon entfallen laut UN 3350 auf Zivilisten und 5650 auf Mitglieder der Aufständischen. 4100 seien laut UN Mitglieder des ukrainischen Militärs gewesen.

        Die Russische Föderation annektierte die Halbinsel Krim 2014 widerrechtlich, was international nicht anerkannt wird. Gleichzeitig unterstützte Russland in der östlich gelegenen ukrainischen Donbass-Region separatistische Bewegungen, gegen die die Kiewer Regierung militärisch vorging. Am 21. Februar 2022 griff Russland die Ukraine im Norden, Nordosten und über die Krim-Halbinsel im Süden an und initiierte so einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
        Quelle: Faktencheck Deutsche Welle

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      • Profilfoto von Neutraler Beobachter
        Neutraler Beobachter, 22.03.2022, 08:12 Uhr

        Kawumm……!!! Da hat aber die Redaktion mit Fakten einem Stammtischproleti gehörig den Schneid abgekauft! 1:0 Zentralplus

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      • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
        Kasimir Pfyffer, 22.03.2022, 08:28 Uhr

        Einerseits ist es ehrenwert, dass z+ einen Instant-Faktencheck macht und damit den geistigen Brechdurchfall von Roli Greter einordnet. Andererseits finde ich jede Art von Bühne für Kriegsverbrecher-Versteher zu viel. Den Kommentar zu löschen, ist aus meiner Sicht auch eine Option. Denn die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber Meinungsfreiheit bedeutet nicht Freiheit zur Goebbels-Hetze.

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      • Profilfoto von Cory Gunz
        Cory Gunz, 22.03.2022, 08:53 Uhr

        Bravo zentralplus. Genau richtig, so sollte man den rechten Putin-Freunden den Schneid abkaufen. Andere Medien können sich die Moderation eurer Kommentarspalten zum Vorbild nehmen.

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      • Profilfoto von Roli Greter
        Roli Greter, 22.03.2022, 18:19 Uhr

        Meine Ergänzung ist zentralplus wohl nicht meinungskonform genug. Lassen wir doch lieber die wohlwollenden Hasstiraden der Einäugigen so stehen; in der Bubble ist es eben am Schönsten 😉 gute Besserung

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      • Profilfoto von Michel von der Schwand
        Michel von der Schwand, 23.03.2022, 10:42 Uhr

        Der aktuelle Ukraine-Konflikt ist nichts anderes als der Höhepunkt sämtlicher Anstrengungen des Putin-Regimes, das Ansehen Russlands als Grossmacht auf der Weltbühne wiederherzustellen. Dies versucht das Regime in alter KGB-Manier, indem es versucht, den Westen zu spalten und Uneinigkeit zu stiften. Logischerweise gehört dazu auch die Desinformation.
        Es ist bekannt, dass Putin vermutlich der Leader eines Kollektivs aus ehemaligen KGB-Mitarbeitern ist. Ob er jedoch der Mastermind ist, kann nicht belegt werden. Vieles deutet hier auf Nikolaj Patruschew hin, welcher sich gegenüber dem Westen besonders angriffig zeigt. Er soll der eigentliche Vordenker der Strategie, den Westen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, sein. Den Kapitalismus nutzen, um Demokratie des Westens zu untergraben.
        Dieses Kollektiv aus ehemaligen KGB-Mitarbeitern hat Putin mit an die Macht gebracht. Diese KGB-Fetischisten haben alle ihre Erfahrungen noch während der sowjetischen Zeit im damaligen Leningrad gemacht.
        Schon als Putin noch stellvertretender Bürgermeister von Sankt Petersburg war, haben diese KBG-Männer eng mit dem organisierten Verbrechen zusammengearbeitet, um Geldflüsse zu kontrollieren.
        Strohfirmen, Mittelsmänner und Handelsverbindungen wurden genutzt, um auf sehr intransparente Weise Geld anzuhäufen und damit Operationen von kommunistischen, verbündeten Parteien zu finanzieren. Auch illegale, Unruhe stiftende Aktivitäten wie Desinformationskampagnen oder sogar politische Morde oder um Verbündete an die Macht zu bringen oder zu halten werden so finanziert.
        Heute nutzt das Putin-Regime Offshore-Unternehmen, um das Geld in solche Operationen zu leiten. Ein Blick in die Geschichtsbücher könnte da helfe

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    • Profilfoto von mvonrotz
      mvonrotz, 22.03.2022, 10:30 Uhr

      Wie im Text geschrieben könnte es sogar Verlust geben aktuell aus den Russland Geschäften – Was soll ihr «Gewinnsucht» anprangern? Es steht Ihnen frei keine Emmi Produkte mehr zu kaufen, aber hört auf Firmen vorzuschreiben was sie machen dürfen so lange sie sich an die Gesetze und die aktuellen Regeln halten.

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      • Profilfoto von Sandra Klein
        Sandra Klein, 22.03.2022, 12:51 Uhr

        Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht. Ich finde Wirtschaftsfreiheit wichtig und kann mit dem aktuellen Empörungs-Fetischismus und der Cancel-Culture gewisser Kreise nichts anfangen.
        Es gibt jedoch Ausnahmen, und eine solche haben wir. Wer Russland derzeit noch beliefert, verlängert nur diesen unglaublichen Krieg. Verantwortliches wirtschaften schliesst eben auch sozialverträgliches und nachhaltiges Handeln ein. Und das heisst im Falle von Emmi nicht, heute Verluste zu machen, nur um für die Zukunft einen Fuss in der Türe zu behalten.

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