Die vom Verkehrsverbund Luzern gestoppte Ausschreibung neuer Elektrobusse führt zu Verspätung bei der Elektrifizierung der Buslinie 12 und 30. Der Stadtrat bezeichnet dies vor dem Hintergrund des Klimawandels als «ärgerlich».
Eigentlich hätten bereits im Dezember 2024 die ersten Batterie-Trolleybusse durch die Stadt Luzern fahren sollen. Diese wären auf der Linie 30 zwischen Ebikon und Littau, die über den Schlossberg führt, zum Einsatz gekommen und hätten die heutigen Dieselbusse ersetzt.
Doch aus dem Projekt wird nichts. Die Bus-Ausschreibung der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) hatte der Verkehrsverbund Luzern (VVL) Mitte Januar überraschend gestoppt (zentralplus berichtete). Der VVL ist die zentrale Stelle zur Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs in Luzern. Er bestimmt, welche Linien auf welchen Routen und in welchem Takt bedient werden.
Wie zentralplus berichtete, geschah der Marschhalt nicht im Einvernehmen zwischen VBL und VVL (zentralplus berichtete). Die gestoppte Ausschreibung hatte denn auch ein politisches Nachspiel: Im Namen der Grünen-Fraktion hat Grossstadtrat Martin Abele eine dringliche Interpellation zu diesem Thema eingereicht (zentralplus berichtete). Die Partei sorgte sich um die Zukunft des ÖV in Luzern.
Stadt befürchtet Reputationsschaden für Kanton und VBL
Jetzt hat der Stadtrat zu den Fragen der Grünen Stellung genommen. Der Stadtrat schreibt, dass die geplante Umstellung der Linien von Diesel auf Elektro-Fahrzeuge nun zwei Jahre länger dauern dürfte. Auch wenn der gestoppte Ausschreibungsprozess keine direkten Kosten nach sich ziehe, sei der Abbruch vor dem Hintergrund des Klimawandels «ärgerlich». Die Abkehr von fossilen Brennstoffen im Verkehr sei eine wichtige Massnahme zur Verringerung von CO₂-Emissionen. Dass es jetzt zu einer Verzögerung des Projektes kommt, bedauert der Stadtrat.
Damit die mittel- und langfristigen Klimaziele nicht gefährdet werden, erwartet der Stadtrat vom VVL und den VBL, dass sie die Elektrifizierung «rasch und mit höchster Priorität» vorantreiben. Weiter befürchtet der Stadtrat, dass durch die spät im Beschaffungsprozess abgebrochene Ausschreibung ein Reputationsschaden für die VBL und den Kanton entstehen könnte. Dies, weil Anbieter vertröstet werden mussten.
- Interpellation «Blockiert der VVL die Weiterentwicklung der vbl?»
- Antwort des Stadtrats