Ein neues Schiff auf dem Zugersee

2005 in der Oasenstadt Siwa in Ägypten initiiert, präsentierte sich das «Ship of Tolerance» seither an unterschiedlichen Orten wie Venedig, St. Moritz, Havanna, Miami, Moskau oder New York. Nun ist es in Zug angekommen (zentralplus berichtete). «Eine Region mit Einwohnern aus über 140 Nationen, die aufzeigt, wie ein friedliches Miteinander verschiedenster Kulturen gelingen kann», schreibt das Kunsthaus Zug am Dienstag und fügt an: «Eine Region, die aber auch globalen Spannungen im wirtschaftlichen Bereich ausgesetzt ist. Genau der richtige Ort also, um das Toleranz-Projekt zu realisieren.»

Mit dem «Ship of Tolerance» wollen die beiden weltbekannten Künstler Ilya und Emilia Kabakov in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zug Menschen verschiedener Kontinente, Kulturen und Identitäten verbinden, indem sie diese aktiv in das Projekt einbeziehen. Im gemeinsamen Tun solle der Respekt gegenüber fremden Kulturen und Ideen sowie die Akzeptanz der Unterschiede vermittelt werden, so das Künstlerpaar.

Breite Unterstützung

Die Vorbereitungsarbeiten sind in vollem Gange. Es soll ein Holzschiff gebaut werden: Rund zwanzig Meter lang und fünfeinhalb Meter breit, der Mast elf Meter hoch. Montiert auf einem Floss wird das Schiff auf dem Zugersee zirkulieren. Das Segel besteht aus 120 einzeln bemalten Segelbildern. Rund 115 Schulklassen aus gemeindlichen und privaten Schulen vom Kindergarten bis zur Oberstufe, Berufsschulen und zahlreiche soziale Organisationen beteiligen sich.

Am Zuger Seebecken wird das Schiff ab Mitte August 2016 gebaut von einem Technikerteam in Kooperation mit Lehrlingen der GIBZ, Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug und Erwerbslosen. Am Samstag, 10. September 2016, wird das «Ship of Tolerance» in Zug mit einem Fest eingeweiht im Rahmen der Veranstaltung «Let’s Talk», einem Begegnungstag zum gegenseitigen Kennenlernen zwischen Zugezogenen und der lokalen Bevölkerung.

Danach wird das Schiff während dreier Wochen an verschiedenen Orten am Zugersee anlegen, begleitet von weiteren Veranstaltungen zum Thema Toleranz. Anschliessend wird es als Sonderschau an der Zuger Messe gezeigt und kann dann auch betreten werden.