Als hätte er’s geahnt. Der langjährige Sika-Patron Romuald Burkard hat einen Vertrag mit seinen Erben abgeschlossen, laut dem sichergestellt werden sollte, dass die Firma nicht verkauft werden könne.
Der 2004 verstorbene Romuald Burkard, der durch seine Heirat mit Franziska Schenker 1952 in die Firma Sika trat und dieses über Jahrzehnte prägte, hat offenbar einen Familienvertrag mit seinen fünf Kindern abgeschlossen. In diesem soll, so schreibt die «Zuger Zeitung», festgehalten sein, wie das Unternehmen nach dem Tod des Patrons weiter funktionieren solle.
Brisant: In einem Absatz ist festgehalten, dass die Firma nicht verkauft werden, sondern als selbständige Gesellschaft bestehen solle. Auch werden im Vertrag der Umgang mit Pool-Mitgliedern geregelt, die Organe definiert und die Bedingungen für eine Verpfändung und den Verkauf von Aktien festgelegt.
Ein Vertrag ohne juristische Bedeutung
Laut einem Rechtsanwalt, den die «Zuger Zeitung» aufgrund des ihr vorliegenden Papier aufsuchte, seien die vertraglich festgehaltenen Punkte zwar brisant, dennoch betont er, dass der Vertrag streng juristisch wohl keine Bedeutung mehr habe, da der Vertrag nach dem Ableben ihrer Eltern von den Erben neu aufgesetzt – oder aber aufgelöst hätte werden können.
Die Symbolik dahinter sei jedoch markant. Denn der Vertrag fordere, dass die Erben sich stark für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Sika-Kontrollmehrheit und damit auch für die ethisch-moralischen Vorstellungen der Eltern einsetzten.
Mit dem aufgetauchten Vertrag wird der Entscheid gestützt, der kürzlich vom Zuger Kantonsgericht bezüglich des Sika-Streits gefällt worden war (zentralplus berichtete).