Ebikon: Verdrängungskampf im Hallenbad – wegen Lehrplan 21
Ab Sommer 2017 führen die Volkschulen im Kanton Luzern den Lehrplan 21 ein. Neu wird der Schwimmunterricht obligatorisch. Das hat auch Auswirkungen aufs Hallenbad Schmiedhof in Ebikon, wo private Untermieter gegenüber der Schule benachteiligt werden.
Aufgrund der zunehmenden Schwimmlektionen der Volksschulen in Luzern Ost und der erhöhten Nachfrage an Wasserfläche im Hallenbad Schmiedhof, habe die Gemeinde den Belegungsplan anpassen müssen. «Betroffen davon sind private Untermieter, welche Kurse anbieten», schreibt die Gemeinde Ebikon in einer Mitteilung. Die öffentliche Nutzung bleibe bestehen.
Schulen brauchen das Hallenbad
Mit der Einführung vom Lehrplan 21 wird ab Schuljahr 2017/18 der Schwimmunterricht obligatorisch. Während der dritten und vierten Klasse sind mindestens neun bis maximal 18 Mal Schwimmunterricht pro Schuljahr je Klasse vorgesehen. Ende der vierten Klasse sollen Schüler den Wasser-Sicherheits-Check absolvieren: Ins tiefe Wasser purzeln, sich eine Minute an Ort über Wasser halten und 50 Meter schwimmen.
Die Untermieter des Hallenbads hätten Mitte Dezember an einer Infoveranstaltung teilgenommen, an welcher die Gemeinde sie über die Auswirkungen des Lehrplan 21 orientiert habe. «Leider haben wir nicht genügend Wasserfläche in Ebikon, um der gesamten Nachfrage der Gemeinden und privaten Untermieter gerecht zu werden», wird der parteilose Gemeinderat Hans Peter Bienz zitiert. Er ist fürs Ressort Planung & Bau zuständig.
Standort für gemeinsames Hallenbad gesucht
Es muss also eine Lösung her: LuzernPlus evaluiere neue Hallenbadstandorte und mögliche Trägerschaften, heisst es in der Mitteilung weiter. «Mit dem Projektauftrag soll die Machbarkeit, Trägerschaft und Wirtschaftlichkeit eines gemeinsamen Hallenbads geklärt werden. Dabei geht es in erster Linie darum, einen Standort zu evaluieren», sagt Nathalie Mil, Gebietsmanagerin LuzernOst. Zu «LuzernOst» gehören neben Ebikon die Gemeinden Buchrain, Dierikon, Gisikon, Honau, Inwil und Root. Standortkriterien seien die Verfügbarkeit des Grundstücks und dessen Umfeld, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Parkierung.
Klar ist jedoch jetzt schon: Ebikon wird dieses gemeinsame neue Hallenbad nicht bauen. Zumindest nicht alleine: «Bei der aktuellen Finanzlage ist es für die Gemeinde Ebikon nicht prioritär, einen Hallenbadneubau und dessen Betrieb aus eigener Kraft zu stemmen», führt Gemeinderat Hans Peter Bienz aus.
Für Ebikon sei deshalb eine gemeindeübergreifende Hallenbadnutzung von Bedeutung. Das Hallenbad Schmiedhof seit rund 40 Jahre alt und sei auf halb so viele Einwohner ausgelegt gewesen.