Alle Parteien stehen zusammen

Durchgangsbahnhof Luzern: Bundespolitiker fürchten Aus

Vision des neuen Bahnhofplatzes. (Visualisierung: Team Güller Güller, Atelier Brunecky, Zürich) (Bild: zvg)

Wie zentralplus in den letzten Wochen vermehrt berichtete, setzen sich Zentralschweizer Politiker in Bern mit Interpellationen für den Durchgangsbahnhof Luzern ein. Denn sie fürchten, dass das Mega-Projekt auf das Abstellgleis gerät.

Verschiedenste Vorstösse zum Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) sind in den letzten Wochen und Monaten in Bern eingegangen. Im Schulterschluss haben FDP-Nationalrat Peter Schilliger und weitere Luzerner Nationalräte aller politischen Lager jüngst eine Interpellation eingereicht (zentralplus berichtete). Die Frage: Ist der DBL noch auf Kurs?

Vorangegangen war die Ankündigung des Bundes, bis 2033 keine weiteren Arbeiten am Bahnnetz durchzuführen. Das allerdings könnte für das Luzerner Projekt eine Verspätung von drei bis fünf Jahren bedeuten. Das ermittelte zentralplus als erstes Medium (zentralplus berichtete). Den Durchgangsbahnhof aufs Tableau brachten in der Wintersession ausserdem: Michael Töngi, Leo Müller, Erich Ettlin (OR), Josef Dittli (UR), Matthias Michel und Andrea Gmür (zentralplus berichtete).

Jetzt meldet sich auch das «Zentralschweizer Komitee Durchgangsbahnhof» in einer Medienmitteilung zu Wort und spricht stellvertretend für die Zentralschweizer Mitglieder des National- und Ständerats. Sie seien befremdet, dass der Bund beim DBL «die Dringlichkeit plötzlich nicht mehr sieht.»

Christoph Zurflüh, Geschäftsführer des Komitees, betont, dass die jetzigen Bahn-Kapazitäten ausgeschöpft seien. Der Durchgangsbahnhof sei essenziell, um die Hauptachsen des SBB-Netzes zu entlasten. «Die Zentralschweiz muss jetzt die Zeit bis zur definitiven Botschaft 2026 nutzen, um nochmals geschlossen auf allen Ebenen die absolute Dringlichkeit hinzuweisen», betont er.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des «Zentralschweizer Komitee Durchgangsbahnhof»
  • Website des BAV über die Konsolidierungsphase beim Bahnausbau
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


4 Kommentare
  • Profilfoto von Hugo Ackermann
    Hugo Ackermann, 23.12.2022, 13:45 Uhr

    1859: Eröffnung Bahnhof Luzern.Die Entwicklung (Stadt, Agglomeration, Verkehrssystem Eisenbahn) hatte zur Folge,dass Bahnhoftyp (Sackbahnhof) und Bahnhofstandort seit vielen Jahrzehnte den Bedürfnissen von Stadt und Bahn nicht mehr entsprechen. SBB und BAV beabsichtigen u.a. eine Überprüfung von Kosten-Nutzen-Verhältnis und Erfüllung der Zielsetzungen bezüglich Verkehr,Siedlungsentwicklung u. Klimazielen (Konsolidierungsphase beim Bahnausbau BAV 17.11.22). Die geplante Ergänzung des Sackbahnhof mit einem Durchgangstiegbahnhof wird die städtebaulichen (v.a. Überlastung der Innenstadt mit nicht stadtteilrelevantem ÖV und MIV) und bahnbetrieblichen Missstände verschärfen und zementieren. Das städtebauliche Optimierungspotential bleibt blockiert.
    Ca.2006: der Kantonsrat entscheidet sich für den bestehenden Sackbahnhof als Standort für einen DBL. Im Vergleich mit einem Alternativstandort «Sentimatt» (zentralplus 1/8/22) kann der Standort „“Sackbahnhof““ nicht mithalten: Bahnbetriebliche Funktionalität (tatsächliche Mobilitätsdrehscheibe), städtebauliche Qualitäten und Potentiale,d urchwegs solider Baugrund, geringeres Bauvolumen, kürzere Bauzeit ,Bruchteil der Baukosten, während der Bauphase: ungestörter städtischer Wirtschaftsbetrieb, Eisenbahnnormalbetrieb, Aktivierung des städtebaulichen Optimierungspotenzial. Hauptbetroffen vom Jahrhundertprojekt. DBL ist die Stadt, d.h. die Stadtbevölkerung. Die Stadt müsste einen Antrag auf Projektänderung „“Alternativstandort DBL Sentimatt“ stellen.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 19.12.2022, 21:52 Uhr

    Überrascht mich nicht,oder gehts endlich voran mit der Planung,ich persönlich würde Luzern in die Ecke stellen wenn sie mit der Planung immer noch unschlüssig ist.
    Ich hoffe es kommt effenzielles Neues Blut in den nächsten Wahlen 2023

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Walter
    Walter, 19.12.2022, 18:10 Uhr

    Herr Ständerat Damian Müller hat sehr grossen Einfluss in Bern . Auf ihn wird gehört.
    Er wird das für Luzern regeln

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Gruesse vom Einhorn Schlachthaus
    Gruesse vom Einhorn Schlachthaus, 19.12.2022, 14:16 Uhr

    Diese Befürchtungen sind sehr real.
    Die Bauunternehmen sehen bereits die Felle im grossen Stil davonschwimmen.
    Die Politiker – also die Lobbyisten eben dieser Bauunternehmer – verfallen reflexhaft in zittrige Erregung und Aktionismus. Ob’s hilft?

    👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon