Ärger wegen neuer Ampeln in Luzern

Dosierampeln: TCS wird aktiv und schafft Ombudsstelle

Dosierstelle beim Inseliquai in Richtung Frohburg: Ein Countdown zählt die Zeit bis zur nächsten Grünphase runter. (Bild: Stadt Luzern)

Der Unmut über die neuen Dosierampeln in Luzern werde immer grösser, so der TCS. Die Sektion Waldstätte schafft daher eine Ombudsstelle. Mit den gesammelten Beschwerden will man die Situation schnell verbessern.

Im Sommer 2022 wurden in der Stadt Luzern elf neue Dosieranlagen in Betrieb genommen (zentralplus berichtete). Die intelligenten Ampeln sollen den Verkehrsfluss verbessern. Die Ampeln sorgen aber immer wieder für rote Köpfe (zentralplus berichtete).

Auch der TCS ist mit den neuen Ampeln gar nicht zufrieden. «Damit wird bewusst ein künstlicher Stau erzeugt, um einen gewissen Strassenabschnitt auf Hauptstrassen nicht zu stark zu belasten und den Verkehrsfluss zu gewährleisten», wird Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte in einer Medienmitteilung zitiert. «Was sich in der Theorie sinnvoll anhört, funktioniert in der Praxis aber nicht.»

Situation habe sich verschlimmert

Die Verkehrssituation habe sich seit Einführung der Ampeln verschlimmert. «Quartierbewohnende können vielfach nicht mehr ins und aus ihrem Quartier fahren oder es entstehen gefährliche Situationen», so der TCS in der Medienmitteilung. Der künstliche Stau führe dazu, dass man teilweise zehn Minuten daran gehindert wird, aus dem Quartier zu fahren.

Laut TCS führen die Dosierampeln auf Hauptstrassen zudem dazu, Umwege durch Quartiere zu fahren, was zu Mehrverkehr und unnötigen Emissionen führt. Verfahrer umfahren laut dem TCS die Dosierampeln auf dem Trottoir. «Die Situation hat sich in diversen Luzerner Quartieren in den letzten Monaten zusehends verschlimmert und beeinträchtigt die Lebens- und Aufenthaltsqualität», so Stadelmann weiter.

Um Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu erhalten, hat die TCS-Sektion Waldstätte in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Demoscope eine Ombudsstelle eingerichtet. «Wir wollen erfahren, wo der Schuh konkret drückt, wo gefährliche und untragbare Situationen herrschen und der Unmut besonders gross ist», so Stadelmann. Nach der Auswertung der Ergebnisse werde der TCS den Dialog mit der Stadt Luzern suchen.

So funktionieren die Dosierampeln

Dosierampeln haben die Aufgabe, die Zufahrten auf die Hauptachsen der Stadt zu den Stosszeiten zu regulieren. Das System erkennt, wenn auf der Hauptstrasse bereits viele Autos unterwegs sind. Die Ampeln verkürzen dann automatisch ihre Grünphasen, damit weniger zusätzliche Autos auf die Hauptstrasse gelangen. Ein Countdown bei der Ampel zeigt die Zeit bis zur nächsten Grünphase an. Reduziert sich der Verkehr auf der Hauptstrasse, schaltet die Ampel automatisch wieder ab.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Peter
    Peter, 05.01.2023, 15:57 Uhr

    Einmal mehr scheinen Autofahrende zu vergessen, dass sie nicht im Stau stehen. Sie sind der Stau. Die Ampeln sind die Antwort darauf, dass viel zu viele Leute ins platzfressende und ineffiziente Auto steigen (über 1 Tonne Material um 80kg Mensch zu transportieren, das ist doch komplett bescheuert). In den meisten Autos, die in der Stadt die Strassen verstopfen, sitzt gerade mal 1 Person.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 04.01.2023, 11:19 Uhr

    Wenn schon der TCS „Quartierbewohnende“ schreibt, ist wohl bald Matthäi am Letzten, was bedeutet, dass das Fass der Stuss-Erträglichkeit überläuft, und der Unfug rückabgewickelt wird.

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  • Profilfoto von mariostuebi
    mariostuebi, 04.01.2023, 11:06 Uhr

    Wie kann ich Verbesserungen melden? Nur motzen ist doch keine Ombudsstelle.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 04.01.2023, 11:21 Uhr

      Oh doch, Herr Stübi. Und das nennt sich „Opposition“. Die drängt sich gerade dann auf, wenn zum Beispiel der Stadtrat seinen Amtseid verletzt.

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