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Baar hat ein neues Gesamtverkehrskonzept. Dieses enthält zahlreiche Vorschläge, wie Baar trotz Bevölkerungswachstum nicht im Stau versinkt. Die Stossrichtung ist klar: Das Auto soll weniger beliebt sein.
Durch die Strassen von Baar fahren überdurchschnittlich viele Autos und Motorräder. Das hält das neue kommunale Gesamtverkehrskonzept (KGKV) der Gemeinde Baar fest. Dieses hat das Planungsbüro Transitec gemeinsam mit der Gemeinde Baar ausgearbeitet. Nun hat der Baarer Gemeinderat das Konzept verabschiedet.
Das Konzept ist die Grundlage für die Überarbeitung des Verkehrsrichtplans und legt somit den Grundstein für die Verkehrsplanung der Gemeinde in den nächsten 15 Jahren. Das KGVK ist damit auch ein wichtiger Bestandteil der laufenden Ortsplanungsrevision. «Das KGVK ist eine hervorragende Grundlage für die weitere Ortsplanungsrevision», wird Bauvorsteher Jost Arnold in einer Mitteilung zitiert.
Baar droht Verkehrskollaps
Das KGVK betont wie eingangs erwähnt, dass der Anteil der motorisierten Individidualverkehrs (MIV) am Gesamtverkehr in Baar vergleichsweise hoch sei. Weil aber sowohl die Bevölkerungszahl als auch die Zahl der Arbeitsplätze in den nächsten Jahren weiter wachsen werden, droht Baar ein Verkehrskollaps.
Die entlastende Wirkung der Tangente wird mit diesem Verkehrswachstum reduziert. Die Verkehrsbelastung im Baarer Zentrum bleibt darum hoch. Das reduziert die Attraktivität des Fuss- und Veloverkehrs. Gleich geht es dem öffentlichen Verkehr. Zwar baut die SBB ihre Infrastruktur in Baar aus. Doch wenn die Busse im überlasteten Zentrum stecken bleiben, leidet auch die Attraktivität des ÖV.
Gleichzeitig betont das Konzept, dass Baar grundsätzlich gerade für den Fuss- und Veloverkehr ein sehr hohes Potential aufweise. Dieses gelte es nun im Rahmen der Verkehrsrichtplanung besser auszuschöpfen – insbesondere durch den Ausbau einer sicheren Velo-Infrastruktur.
Paradigmenwechsel gefordert
In einem Wort zusammengefasst, fordert das KGVK einen Paradigmenwechsel in der Baarer Verkehrsplanung. Diese soll künftig nicht mehr nachfrage-, sondern angebotsorientiert sein. «Mit einer Mischung von einschränkenden und fördernden Massnahmen soll das Verkehrswachstum vor allem durch den ÖV, Velo- und Fussverkehr aufgenommen und der motorisierte Verkehr auf dem heutigen Niveau gehalten werden», heisst es dazu im Konzept.
Zu diesem Zweck schlägt das KGVK über 100 verschiedene Massnahmen vor. Diese reichen von neuen Tempo-30-Zonen über den Ausbau der Velowege bis hin zu priorisierten Busspuren. Rund 70 dieser Massnahmen liegen im Kompetenzbereich der Gemeinde selbst. Welche davon der Gemeinderat umsetzt, ist Stand jetzt noch nicht bekannt.
- Medienmitteilung der Gemeinde Baar
- Kommunales Gesamtverkehrskonzept Baar
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