Gemeinden in der Kritik

Aus für Luzerner Zeitung: Der «Rontaler» wird eingestellt

Der «Rontaler» hat keine Zukunft in der Luzerner Medienlandschaft. (Bild: Jan Rucki)

Mit dem «Rontaler» verliert die Luzerner Medienlandschaft eine weitere Regionalzeitung. Ab Anfang Dezember wird die Produktion des Gratis-Blattes eingestellt. Gemeinden stehen in Kritik.

Die Wochenzeitung «Rontaler» wird am 5. Dezember zum letzten Mal erscheinen. Die physische und digitale Produktion müsse eingestellt werden, heisst es in der Donnerstagsausgabe der Zeitung. «Dieser Schritt fällt uns nicht leicht, jedoch müssen wir der wirtschaftlichen Realität ins Auge sehen. Seit nunmehr zwölf Jahren verursacht die Zeitungsproduktion erhebliche Kosten, die unser Unternehmen stark belasten», schreiben VR-Präsident Beat Grüter und Geschäftsführer Daniel Scherz.

Weil der «rontaler» eine grosse Gratiszeitung sei, sei das Blatt von Bundessubventionen ausgeschlossen. Der Verwaltungsrat rechnetauch in Zukunft nicht mit staatlicher Unterstützung, wie er schreibt.

Man müsse der wirtschaftlichen Realität ins Auge blicken. Die Verteilung der Wochenzeitung in den Briefkästen der Luzerner Gemeinden Ebikon, Root, Honau, Dierikon, Gisikon, Buchrain, Adligenswil, Udligenswil und Inwil sei nicht weiter tragbar. Somit verschwindet die letzte unabhängige und regionale Gratiszeitung der Agglomeration Luzern.

Gemeinden im Einzugsgebiet in der Kritik

Grund für das Aus des Regionalblatts seien nicht etwa ausbleibende Werbeeinnahmen gewesen – die seien laut Scherz «ziemlich stabil». Die fehlende Unterstützung von Gemeindesseite habe dem «Rontaler» zugesetzt, heisst es in der «Luzerner Zeitung». Einzig die Gemeinde Ebikon unterstützte die Wochenzeitung mit 45'000 Franken im Jahr. Dies irritiere den Geschäftsleiter, da der «Rontaler» so Gratisdienstleistungen erbringe.

Hätten alle Gemeinden im Einzugsgebiet mitgemacht, wären laut Scherz Druckkosten sowie Aufwände für die Verteilung per Post gedeckt gewesen. «So hätte es für uns gestimmt – und wir wären auch bereit gewesen, die Zeitung weiterzuführen.»

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