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Als erster Kanton in Zentralschweiz

Der Kanton Luzern streicht alle Klassenlager

Wenigsten dürfen die Schülerinnen noch auf Ausflüge und Schulreisen hoffen. (Bild: flickr.com)

Im Kanton Luzern können ab sofort keine Klassenlager mehr durchgeführt werden. Damit ist Luzern strenger als die anderen Kantonen in der Zentralschweiz. Dort hofft man, dass solche Anlässe im Sommer allenfalls wieder möglich sein werden.

Der Kanton Luzern hat entschieden: Klassenlager oder ähnliches wird es dieses Jahr aus bekannten Gründen nicht geben. Damit ist Luzern diesbezüglich der strengste Kanton der Zentralschweiz, wie eine Umfrage der «Luzerner Zeitung» zeigt.» Was hat die Verantwortlichen zu diesem Alleingang bewogen? «Wir sind nicht strenger, sondern schneller», sagt Aldo Magno, Leiter der Luzerner Dienststelle Volksschulbildung gegenüber der Zeitung.

Grund für das Vorpreschen sei, dass die Lehrerinnen bis zu den Osterferien einen Entscheid und somit Planungssicherheit gewünscht hätten. Weiter sollen damit unter anderem hohe Stornierungskosten vermieden werden. Und in der momentanen Lage, wo ab der 1. Sek Maskenpflicht herrscht, habe man keinen anderen Entschluss fassen können, als alle Lager «schweren Herzens zu verbieten».

Lehrerverband zeigt Verständnis

Magno betont indes, dass man sich bewusst sei, dass Klassenlager ein wesentlicher Bestandteil der Schulkultur seien. Folglich sei es auch möglich, kurzfristig noch entsprechende Anlässe zu organisieren, sollte sich die epidemiologische Situation verbessern. Dazu gehören zum Beispiel Ausflüge.

Beim Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband zeigt man Verständnis. «Für die längerfristige Planung ist das der beste Entscheid. Und je schneller wir diese Pandemie in den Griff bekommen, desto schneller können wir zur Normalität zurückkehren», lässt sich Präsident Alex Messerli von der «LZ» zitieren. Gleichzeitig hält er aber fest, dass der Beschluss für jene natürlich besonders hart sei, die dieses Jahr die Schule abschliessen.

Für Jugendliche besonders hart

Anders sieht es hingegen Seklehrer Daniel Blättler. «Mit dem Argument der Planungssicherheit wurden sämtliche Lager ohne vorgängige Diskussion verboten. Das ist sehr schade und vielen eingefahren», sagt der Pädagoge, der mit seiner Klasse eine Velotour von Graubünden nach Genf machen wollte, gegenüber der «Luzerner Zeitung». Die Absage gehe zu weit. Auch, weil gerade die Jugendlichen seit einiger Zeit unter den Massnahmen leiden würden. So war beispielsweise während zwei Monaten kein Schulsport mehr möglich und das Vereinsleben stand still.

Im Kanton Zug können die Lager der Kanti Menzingen und der Fachmittelschule derzeit übrigens noch durchgeführt werden. Wie Bildungsdirektor Stephan Schleiss auf Anfrage der «LZ» sagt, setze man dabei auf Tests und Schutzkonzepte. Und auch in Uri und Nidwalden hofft man derweil, dass die Lager im Sommer noch möglich sein werden. Einen definitiven Entscheid werden aber auch diese Kantone noch treffen müssen.

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