Über die Bronzeskulptur am Luzerner Kornmarkt

Denkmal der Fasnächtler verärgerte Kunstkommission immer wieder

Der bronzene Brunnen soll sich perfekt in die Umgebung auf dem Kornmarkt einfügen. Mit der Zeit soll sich eine natürliche Patina bilden.

(Bild: Visualisierung Adriaan Westenbrink GmbH)

Auf dem Luzerner Kornmarkt soll schon bald eine sechs Meter hohe bronzene Skulptur als Denkmal der Maskenliebhaber-Gesellschaft in die Höhe ragen. Das Projekt, das bereits 1993 einmal lancierte wurde, scheiterte damals an der Kunstkommission. Diese wird heute auch nicht mehr in die öffentliche Diskussion miteinbezogen – was einige erzürnt.

Die Maskenliebhaber-Gesellschaft will pünktlich zu ihrem 200-jährigen Bestehen ein Denkmal mitten auf dem Luzerner Kornmarkt errichten. Eine sechs Meter hohe bronzene Skulptur soll es werden (zentralplus berichtete).

Die Fasnachtsskulptur wurde 1993 von Charles Gerig, der inzwischen verstorben ist, entworfen. Damals handelte es sich um einen Turm, der auf dem Mühleplatz zu Stande kommen sollte.

Gerig stiess mit seinen kreativen Ideen jedoch nicht immer auf Anlehnung. 1992 soll er ohne Bewilligung eine Skulptur vor dem Amtsgericht aufgestellt haben – was die Kulturkommision gar nicht erfreute und das Verhalten Gerigs nicht tolerieren wollte.

Ein Jahr später lehnte die Kunstkommision den Antrag ab, den Maskenturm zu verwirklichen. 1998 hat Gerig einen weiteren Versuch geplant, scheiterte jedoch erneut.

Ein Brunnen, über den sich die Geister scheiden

Das Baugesuch für den Brunnen liegt nun vor. Wird bis zum 2. Mai keine Einsprache erhoben, wird der Brunnen Realität. Während bei den Fasnächtlern grosse Euphorie herrscht und der Präsident der Maskenliebhaber-Gesellschaft von einem «Leuchtturmprojekt» spricht, sind andere darüber gar nicht erfreut.

Kritische Stimmen erheben sich, unter anderem auch von einer Kulturhistorikern: «Wenn man etwas so Dominantes macht, braucht es davor eine öffentliche Diskussion», sagt die Luzerner Kulturhistorikerin Isabelle Roth gegenüber der «Luzerner Zeitung». Denn die Stadtarchitekten haben dieses Mal die Kunstkommision nicht zu Rate gezogen, sondern die Denkmalpflege – was Roth verärgert.

Architekt Adriaan Westenbrink, der das Projekt vorantreibt, meint jedoch, dass man offen für entsprechende Gespräche sei.

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