Leserbrief zur Zuger Wohnraum-Initiative

«Das Problem sind nicht die Mietpreise, sondern die Ansprüche»

Die Wohnraum-Initiative, über die im Kanton Zug am 21. Mai abgestimmt wird, ist umstritten. Für Patrick Mollet ist klar, dass sie ins Leere zielt. Die Mietpreise für den Mittelstand würden überproportional steigen, befürchtet der Vizepräsident der Zuger FDP in seinem Leserbrief.

Der Titel der Initiative klingt verlockend, wer kann schon etwas gegen bezahlbaren Wohnraum haben? Es gibt aber eine ganze Reihe von Argumenten dagegen, nachfolgend exemplarisch drei. Erstens: Die hohen Mietpreise in Zug sind ausschliesslich eine Folge der hohen Nachfrage. Was geschieht nun, wenn wir künstlich günstige Wohnungen schaffen? Richtig, die Nachfrage wird noch stärker zunehmen und die Mietpreise vor allem für den Mittelstand werden überproportional steigen.

Zweitens: Die Initianten wollen, dass die Zuger in Zug wohnen bleiben können. Schön und gut, die Realität wird aber eine andere sein. Dies zeigt eine Analyse der städtischen Überbauung Roost mit vergünstigten Wohnungen: Fast die Hälfte der Mieter sind von extern in die Stadt zugezogen. Ist das der Sinn und Zweck?

Drittens: Das Problem sind nicht die Mietpreise, sondern die Ansprüche. Die Wohnbaugenossenschaften bringen teilweise günstige Wohnungen nicht los, weil sie nicht zwei Bäder, eine moderne Küche und einen grossen Balkon haben. Aber die linke Vorstellung ist natürlich schön, dass man finanziert durch die Mitmenschen günstig eine tolle Wohnung an zentraler Lage erhält. Deshalb ein klares Nein zu dieser fehlgeleiteten Initiative.

Patrick Mollet, Vizepräsident FDP Kanton Zug

«Das Problem sind nicht die Mietpreise, sondern die Ansprüche»
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