Öko-Allianz setzt sich durch

Das Luzerner Stadtparlament will Gratis-ÖV für Kinder

Das Kinderparlament kann sich beim Grossen Stadrtat bedanken. Sein Anliegen fand im Parlament Gehör. (Bild: zvg)

Der Luzerner Stadtrat muss prüfen, inwiefern es für Kinder und Jugendliche künftig Gratis-ÖV geben könnte. Damit setzte sich wieder einmal die sogenannte Öko-Allianz aus GLP, SP und Grünen gegen den Stadtrat und die Bürgerlichen durch.

Am Donnerstag hatte das Luzerner Stadtparlament über einen Vorstoss zu diskutieren, der ursprünglich vom Kinderparlament an die Politik herangetragen wurde. Konkret geht es darum, dass Kinder künftig gratis den ÖV benutzen können.

Der Stadtrat stellte sich allerdings gegen das Anliegen. Er war der Ansicht, dass dies falsche Anreize schaffen und hohe Kosten verursachen würde und dass die Kinder lieber mit dem Velo oder zu Fuss gehen sollen (zentralplus berichtete). Die sogenannte Öko-Allianz aus SP, Grünen und Grünliberalen schätzen dies aber anders ein und liessen kaum ein gutes Haar an den Ausführungen des Stadtrates.

Argumente des Stadtrates fanden keinerlei Gehör

«Wir gelten vielleicht als kinderfreundliche Stadt. Auf unsere Strassenverhältnisse trifft dies aber sicher nicht zu», zitiert die «Luzerner Zeitung» GLP-Grossstädträtin Judith Wyrsch. Und Jona Studhalter von den Jungen Grünen fand, dass das Argument, wonach Kinder durch das Bezahlen der ÖV-Nutzung zum Kostenbewusstsein erzogen würden, nicht ziehe.

«Man gibt dem Kind 6,20 Franken fürs Billett, damit es zum Südpol in den Musikunterricht fahren kann. Was lernt das Kind daraus? Es lernt, dass der Bus Geld kostet. Fährt man es aber mit dem Auto hin, lernt das Kind, dass die Fahrt gratis ist», zitiert ihn die «LZ». Und auch SP-Parlamentarierin Tamara Celato äusserte Bedenken gegenüber den sogenannten «Elterntaxis».

Für Bürgerliche geht es zu weit

Gegen das Anliegen waren SVP und FDP, obwohl sie grundsätzlich Verständnis dafür aufbrachten. Gemäss der «LZ» war Mike Hauser (FDP) der Meinung, dass man durchaus über die Billettpreise für Kinder und Jugendliche reden könne. Einen Gratis-ÖV erachtete er aber, wie auch die CVP, die sich der Stimme enthielt, als zu radikal. Die SVP warnte zudem vor einer Bevorzugung der Kinder gegenüber Erwachsenen mit kleinem Portemonnaie.

Der Stadtrat muss nun also dem Wunsch der Öko-Allianz nachkommen und prüfen, wie er das Anliegen umsetzen könnte. Dabei wird er sich unter anderem mit der Frage beschäftigen müssen, ob die Bestimmungen nur auf Stadtgebiet oder im ganzen VBL-Netz gelten soll und ob folglich alle Kinder profitieren, oder nur jene, die in der Stadt wohnen.

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