Wo es Essen zu Tiefstpreisen gibt

Caritas-Markt Luzern: Grosse Nachfrage seit Ukraine-Krieg

Im Caritas-Markt Luzern können Menschen mit knappem Budget Lebensmittel, Früchte, Gemüse und Artikel des täglichen Bedarfs zu Tiefstpreisen kaufen. (Bild: cha)

Im Caritas-Markt in Luzern können Menschen mit tiefem Budget Essen zu Tiefstpreisen kaufen. Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine greifen mehr Kundinnen auf das Angebot zurück. An den Anschlag kommt die Caritas deswegen aber nicht.

Bereits berichten erste Anbieter von Gratis-Essen, von ukrainischen Flüchtlingen überrannt zu werden. Beispielsweise die Zürcher Hilfsorganisation «Essen für alle». Zu den bisherigen Bedürftigen, etwa 700 Einzelpersonen und Familien, kommen nun rund 800 neue aus der Ukraine dazu. «Das können wir nicht alles stemmen», sagte der Leiter gegenüber dem «Beobachter». Er ruft nach staatlicher Unterstützung.

Wir haben uns gefragt: Haben auch Organisationen in Luzern ähnliche Probleme?

Caritas-Markt in Luzern: 40 Prozent mehr Kundinnen

Der Caritas-Markt in Luzern, in dem Menschen mit knappem Budget Lebensmittel, Früchte, Gemüse und Artikel des täglichen Bedarfs zu Tiefstpreisen kaufen können, wird jedenfalls öfters aufgesucht. Wie Claudia Blaser von der Caritas Luzern auf Anfrage schreibt, bedienen sie da derzeit pro Tag rund 40 Prozent mehr Kundinnen als vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine Ende Februar. Bei wie vielen der neuen Kunden es sich um Flüchtlinge handelt, kann die Caritas nicht sagen.

Die Bedürftigen kriegen jeweils eine Einkaufskarte, mit der sie im Caritas-Markt einkaufen können. «Caritas Luzern hat bisher über 3000 Einkaufskarten über Pfarreien, die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen des Kantons Luzern und den Sozialdienst Asyl in Zug abgegeben», schreibt Claudia Blaser.

Lebensmittelgutscheine im Wert von 23'000 Franken verteilt

Aufgrund der hohen Anzahl der angereisten Flüchtlinge aus der Ukraine sei die Situation für alle neu und herausfordernd. «Dadurch entstehen Lücken, die die Geflüchteten in schwierige Situationen bringen», schreibt Blaser. «Deshalb bieten wir mit der Einkaufskarte eine Überbrückungshilfe an.» Sobald die Flüchtlinge in die regulären Strukturen aufgenommen wurden, können sie regulär eine Kulturlegi beantragen, mit der sie auch im Caritas-Markt einkaufen dürfen. Weiter hat die Caritas Luzern Lebensmittelgutscheine im Wert von 23'000 Franken verteilt.

Luzerner Hilfsorganisationen kommen bis jetzt nicht an den Anschlag

An den Anschlag kommt die Caritas Luzern (noch) nicht. Die gesteigerte Nachfrage könne man momentan gut abdecken. Sie haben auch keinen Spendeneinbruch, wie etwa die Zürcher Hilfsorganisationen «Essen für alle».

Andere Hilfsorganisationen, die Gratis-Essen abgeben, stellen aufgrund der Flüchtlinge keine gehäufte Nachfrage fest. So beispielsweise das Schweizerische Rote Kreuz Luzern, das im Rahmen der Aktion «essen+mehr» monatlich 200 Einkaufstaschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln verteilt. Auch an den 20 Abgabestellen der Zentralschweiz des Projekts «Tischlein deck dich» haben die Verantwortlichen bislang «kaum Veränderungen» gespürt.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Caritas Luzern, Tischlein deck dich und Schweizerisches Rotes Kreuz Luzern
  • Medienbericht «Beobachter»
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Otilde
    Otilde, 06.07.2022, 13:20 Uhr

    Essen für alle in Luzern hat im Moment aufgehört. Es wird auch von Freiwilligen betrieben. Seit viele Flüchtlinge aus der Ukraine dazugekommen sind, war der Raum nicht mehr gross genug.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon