Wegen Covid-Zertifikatspflicht

Café Brändle in Unterägeri bleibt vorerst geschlossen

Brändle wartet für die Wiedereröffnung nun das Ende des Covid-Zertifikats ab. (Bild: wia)

Dass der Unterägerer Café-Inhaber Thomas Brändle nicht mit den Corona-Massnahmen einverstanden ist, ist bekannt. Da die Zertifikatspflicht weiterhin in Kraft ist, hat er sich entschieden, sein Café bis auf Weiteres zu schliessen.

Die Covid-Zertifikate bleiben doch etwas länger als gedacht. Der Bundesrat hat letzte Woche beschlossen, diese Massnahme noch bis Ende März zu verlängern (zentralplus berichtete). Das Essen im Innern eines Restaurants wird also noch eine Weile nur genesenen und geimpften Personen freistehen. Einige Gastronomen können mit dieser Regel nicht viel anfangen. So zum Beispiel die Chamer Café-Besitzerin Luzia Schicker, die seither nur noch ihre Terrasse geöffnet hat (zentralplus berichtete). Weitaus bekannter dürfte jedoch Thomas Brändle sein, der Unterägerer Café-Besitzer, der mehrere Polizisten angezeigt hat (zentralplus berichtete).

Seine Anzeigen stiessen bei Justizia aber auf taube Ohren – die Zuger Staatsanwaltschaft hat die Nichtanhandnahme der Strafuntersuchung verfügt. Wie «CH Media» schreibt, sei der Grund, dass die Polizisten sich rechtskonform verhalten haben. Die Anzeige gegen Brändle wegen Widerhandlung gegen die Covid-19-Verordnung besondere Lage bleibt indes bestehen. Das Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen.

Café bleibt zu

«Werde ich gezwungen, die Zertifikatspflicht einzuhalten, werde ich das Café schliessen», hiess es von seiner Seite. Nun scheint dieser Moment gekommen zu sein: Wie seiner Website zu entnehmen ist, bleibt die Küche und das Café während der Dauer der Covid-Zertifikatspflicht geschlossen. Der Laden bleibt jedoch weiterhin geöffnet.

Auf die Anfrage des Nachrichtenportals nimmt Brändle wie folgt Stellung: «Mir erschliesst sich nicht, warum jemand, der ohne Zertifikat kurz in einem Café mit Schutzkonzept verweilt, grösserer gesundheitlicher Gefahr ausgesetzt ist, als jemand, der stundenlang eng an eng in einem öffentlichen Verkehrsmittel sitzt.»

Zudem käme er wegen der Zertifikatskontrolle in ein moralisch-ethisches Dilemma. Deshalb hat er kurzerhand die Reissleine gezogen. Besonders bedauert er den Schritt für seine Mitarbeiter. Bis anhin habe er auf Entlassungen verzichtet, doch nun musste zwei Mitarbeitern kündigen. «Die beiden gekündigten Mitarbeiter haben nahtlos eine neue Anstellung gefunden. Alle anderen kann ich ohne Kurzarbeit weiter beschäftigen, weil meine Frau und ich uns einschränken.»

Ganz aufgeben will Brändle offensichtlich nicht. Per März 2022 – also bis wann die Zertifikats-Massnahme datiert ist – sucht er auf seiner Website zwei neue Köche.

Verwendete Quellen
  • Website Café Brändle Unterägeri (Stand 26. Januar 22)
  • Artikel von «CH Media» vom 26. Januar
  • Medienberichte von zentralplus
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Manjaro
    Manjaro, 26.01.2022, 08:58 Uhr

    Hoffentlich bleibt es geschlossen oder hat zumindest nie wieder Gäste. Und hoffentlich NULL Entschädigung. Schwurbler gehören abgestraft.

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    • Profilfoto von Galataris
      Galataris, 26.01.2022, 18:03 Uhr

      Wieso Schwurbler?

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