Ultimatum der Hausbesitzerin

Bruchstrasse: Bis am Mittwoch müssen alle raus

Die Aktivistinnen müssen das Haus an der Bruchstrasse bis Mittwochabend geräumt haben. (Bild: zvg)

Die Besetzung des Hauses an der Bruchstrasse 64 hat offenbar einiges bewegt. Nach ersten ruhigen und solidarischen Tagen hat nun die Hauseigentümerin den Schlussstrich gezogen. Am Mittwoch müssen alle draussen sein.

Seit gut zwei Wochen ist das Haus an der Bruchstrasse 64 besetzt. Aktivistinnen werfen der Besitzerin vor, das Haus absichtlich zerfallen zu lassen, während andere Einwohner aus der Stadt rausgedrängt würden. Mit der Besetzung wollten sie zeigen, dass das Haus eigentlich seit gut zwei Jahren hätte bewohnt werden können.

Nun hat sich die Hauseigentümerin gemeldet. Die Corgi Real Estate AG hat den Aktivisten nun ein Ultimatum gesetzt, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Sollten die Besetzerinnen am Mittwoch das Haus nicht verlassen haben, werde es polizeilich geräumt.

Kein Interesse an einem Austausch mit den Besetzerinnen

Eine erste Reaktion der Hauseigentümerin gab es letzte Woche. Sie hat bei der Luzerner Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt eingereicht (zentralplus berichtete). Für die Besetzerinnen ist das eine grosse Enttäuschung. Sie hatten sich mindestens einen Austausch mit dem Unternehmen erhofft.

In einer Mitteilung erklärten sie am Mittwoch: «Die Entscheidung der Eigentümer, jegliche Kommunikation mit uns abzulehnen und stattdessen Strafanzeige einzureichen, ist enttäuschend.»

Die Corgi Real Estate AG hat auch kein Interesse an einem Kontakt. Das machte sie deutlich: «Mit der unerlaubten Besetzung der Bruchstrasse 64 und den ungerechtfertigten Anschuldigungen an die Adresse der Eigentümerschaft haben die Besetzer sämtlichen Goodwill verspielt. Eine Nutzung durch das Kollektiv steht für die Corgi Real Estate AG ausser Frage.»

Plötzlich gibt es Baupläne für das Haus an der Bruchstrasse

Die Hausbesetzerinnen haben sich zudem über unrechtgemässes Verhalten gegenüber Mieterinnen beklagt. Vor zweieinhalb Jahren sei den Mietern missbräuchlich gekündigt worden (zentralplus berichtete). In dieser Argumentation werden sie auch vom Mieterverband Luzern unterstützt.

Doch die Hauseigentümerin will von dem nichts gewusst haben. Zum Zeitpunkt, als sie das Grundstück übernommen hatte, waren alle Schlichtungsverfahren abgeschlossen gewesen.

Die Corgi Real Estate AG hat nun überraschend verlauten lassen, dass sie mit dem Haus sehr wohl Pläne habe. Da es sich aber um ein denkmalgeschütztes Haus handle, daure das länger. Derzeit werde der Bauplan aufgrund der Rückmeldungen der Denkmalpflege überarbeitet. Sie seinen deswegen zuversichtlich, dass sie bald ihr Baugesuch einreichen könnten.

Verwendete Quellen
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