Geplante Verschärfungen des Bundes

Bars, Clubs und Hotels sind klar gegen 2G-plus

Rund eine Woche nach dem Zittern drohen den Luzerner Clubs erneut einschneidende Massnahmen. (Bild: zvg)

Am Freitag hat der Bundesrat erneut Verschärfungen der Massnahmen in Konsultation geschickt. Postwendend hagelt es Kritik von den Bars und Hotels. Etwaige 2G-plus Regeln werden die gebeutelten Branchen abermals hart treffen. Stattdessen warte man immer noch auf einen Kommentar zu Forderungen nach finanzieller Unterstützung.

Die Gemüter von Bar- und Clubbesitzerinnen dürften derzeit Achterbahn fahren. Noch vor einer Woche hat sich das Luzerner Nachtleben vor erneuten Schliessungen gefürchtet (zentralplus berichtete). Dann der vermeintliche Befreiungsschlag: Der Betrieb kann weitergehen – zumindest mit 2G-Regeln (zentralplus berichtete). Mehrere Luzerner Bars haben kurzfristig 2G eingeführt (zentralplus berichtete).

2G-plus nur Option wenn Tests kostenlos

Und nun hat der Bundesrat am Freitag zwei mögliche Verschärfungs-Varianten vorgeschlagen (siehe Box). Noch am gleichen Tag äussert sich Alexander Bücheli, Mediensprecher der Schweizer Bar und Club Kommission (SBCK), sehr kritisch dazu. Für ihn sei klar, dass «die Kultur der Nacht wieder einmal für eine Alibipolitik hinhalten muss, welche es verfehlt, dort aktiv zu werden, wo die Pandemie gerade tatsächlich stattfindet, z.B. in den Schulen», wie er in der Medienmitteilung zitiert wird. Stattdessen solle sich die Schweiz wie ihre Nachbarländer Deutschland und Österreich mit einer Impfpflicht auseinandersetzen, fügt er an.

Ein abschliessendes Statement, ob sich 2G-plus umsetzen liesse, stehe noch aus. 2G-plus sei aber «sowieso dann nur eine Option, wenn die Covid-Tests bei asymptomatischen Menschen wieder kostenlos sind». Zudem will die SBCK erstmal genügend Erfahrung mit dem eben eingeführten 2G sammeln. Jedoch rechne man bereits wegen der Einführung 2G mit einem deutlichen Besucherrückgang. Deshalb störe sich die SBCK besonders daran, dass der Bundesrat im gleichen Zuge keine finanzielle Unterstützung erwähnt: «Es braucht ab jetzt branchenspezifische Lösungen, eine 100 Prozent Entschädigung für besonders betroffene Branchen und deren Arbeitnehmende», fordert Bücheli.

Hotels liebäugeln mit 2G-Regel, aber ohne das «plus»

Ins gleiche Horn bläst auch HotellerieSuisse. Für den Präsidenten Andreas Züllig sei klar, «dass die Branche wieder hart getroffen wird», wie er in der Mitteilung zitiert wird. Die Vorschläge seien «weitere massive staatliche Eingriffe in die Wirtschaftsfreiheit». Deshalb findet Züllig auch deutliche Worte: «Wir kritisieren scharf, dass der Bundesrat keinen Plan vorlegt, wie die wirtschaftlichen Konsequenzen konkret abgefedert werden sollen.»

Von den beiden vorgeschlagenen Varianten bevorzugt HotellerieSuisse die erste Variante – jedoch ohne Sitzpflicht. Weiter würde die zusätzliche Forderung nach einem Test «mit deutlichen Umsatzverlusten verbunden» sein, warnt der Verband in der Mitteilung. Zudem stellt man in Frage, ob überhaupt genügend Testkapazitäten vorhanden seien. Auch fordert der Beherbergungsverband eine zeitliche Frist, beispielsweise den 9. Januar.

Diese zwei Varianten hat der Bundesrat am Freitag in die Konsultation geschickt (zentralplus berichtete):

  • Variante 1: In Innenbereichen wird die 2G-Regel mit Masken- und Sitzpflicht eingeführt. Das heisst, Restaurants, Kulturhäuser oder Fitnesszentren wären nur noch geimpften und genesenen Personen vorbehalten. Denn bei ihnen, so argumentiert der Bundesrat, sei der Verlauf der Infektion in aller Regel nicht schwer und eine Hospitalisation nicht nötig. Wo die Maske nicht getragen oder nicht im Sitzen konsumiert werden kann, etwa in Discos, Bars oder bei gewissen Freizeitaktivitäten, ist zusätzlich ein negativer Test nötig (2G-plus-Regel).
  • Variante 2: Es gilt die 2G-Regel mit Maskenpflicht – aber alle Bereiche, in denen keine Maske getragen werden kann, werden geschlossen. Dies betrifft zum Beispiel die Innenbereiche von Restaurants, Fitnesscenter, Discos und Bars. In geschlossenen Sportstadien wäre Essen und Trinken nicht mehr erlaubt. Zulässig blieben sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten in Innenräumen, bei denen eine Maske getragen werden kann.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


3 Kommentare
  • Profilfoto von Bea
    Bea, 12.12.2021, 19:02 Uhr

    Trotz Impfung noch Testen?
    Dann hätt ich es ja gleich sein lassen können.
    2G ja aber 2G plus geht zu weit.
    Ich habe die Nase voll .

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Omikronli
      Omikronli, 13.12.2021, 08:01 Uhr

      Dem Virus sind unsere Gefühle egal. Es macht was es will, damit müssen wir umgehen und nicht umgekehrt.

      Aber solche Behauptungen sind auch unsinnig. Mit der Impfung ist man sehr gut gegen schwere Erkrankung geschützt – es hat sehr wohl etwas gebracht sich Impfen zu lassen, auch wenn man sich wieder (inzwischen kostenlos) testen muss.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Wupi
    Wupi, 11.12.2021, 17:32 Uhr

    Bars und Clubs ziehen eine Schliessung der Maskenpflicht vor?
    2G mit Sitzpflicht in Hotels und Restaurants muss kommen, jedoch nur mit Test ohne Booster. Die Geimpften und Genesenen werden dafür Verständnis haben, jedoch nicht für Schliessungen wegen der Impfmuffel!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon