Projektstopp für den Bahnhof Steinhausen: Der Gemeinderat sistiert die geplante Umgestaltung für mindestens ein Jahr. Ein Bericht zeigt aber, in welche Richtung es gemäss der Bevölkerung gehen soll.
Projekt abgelehnt
Blick zurück: Die Bevölkerung hat an der Gemeindeversammlung im Dezember 2015 einen Kredit für die Umgestaltung des Bahnhofplatzes zurückgewiesen. Das damals geplante 2,3-Millionen-Projekt beinhaltete unter anderem eine neue Bushaltestelle, eine Strassensanierung, einen neuen Velounterstand und eine Tempo-30-Zone.
Gemäss dem Gemeinderat ist die Ablehnung auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Das Projekt sei als reines Strassenprojekt und ohne gestalterischen oder städtebaulichen Mehrwert eingestuft worden. Auch das Kosten- und Nutzenverhältnis sei bemängelt worden. Des Weiteren wurde auch der massive Bodenverbrauch für Anlagen in Frage gestellt.
Um herauszufinden, was die Bevölkerung im Bahnhofbereich will, hat die Gemeinde im Frühling eine öffentliche Veranstaltung mit Workshops durchgeführt. Die Auswertung des Workshops liegt nun in einem 33-seitigen Bericht vor.
Erkenntnisse aus dem Workshop
Im Rahmen des öffentlichen Workshops stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Anwesenden ein Bahnhofgebiet mit einer Mischnutzung beziehungsweise sogenannt publikumsorientierten Nutzungen im Erdgeschoss wünscht. Ebenfalls ist der Wunsch nach einem grossen Platz im Bahnhofsgebiet vorhanden, der durch Bauten mit öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss abgegrenzt wird.
Im Hinblick auf eine neue Projektierung waren sich die Anwesenden einig, dass ein deutlich grösserer Betrachtungsperimeter sinnvoll ist. Der Standort Bahnhof Steinhausen soll sich in Richtung einer gemischten Nutzung mit Aufenthaltsqualität entwickeln. Entsprechend sind Hochbauten und deren Nutzung von grosser Wichtigkeit. Auch das bestehende Bahnhofsgebäude ist in die Planung miteinzubeziehen.
Ebenfalls verbesserungswürdig seien die Personenströme. Insbesondere die bestehenden Unterführungen sind gemäss dem Bericht attraktiver und sicherer zu gestalten. Aber auch die Frage der Parkierung für Autos und Fahrräder sei ein wichtiger Bestandteil für die weitere Planung.
Mehrheit für Begegnungszone
Ein weiterer Schwerpunkt an der Veranstaltung war das Verkehrsregime im Bahnhofsgebiet. Dabei wurde beinahe von sämtlichen Anwesenden eine Temporeduktion befürwortet. Die Mehrheit sprach sich sogar für eine Begegnungszone im Bereich des Bahnhofs aus. Eine Tempo-30-Zone soll der Begegnungszone zudem vorgelagert werden.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.