Sollten Zahlen weiter ansteigen

Baar: Gemeinderat sorgt sich um Unterbringung von Flüchtlingen

Die Schulen in Baar sind für geflüchtete Kinder aus der Ukraine bereit. (Bild: Dawid Małecki/Unsplash)

Nach den Frühlingsferien werden ukrainische Kinder, die im Kloster Menzingen untergebracht sind, in Baar den Unterricht besuchen. An den Schulen sind die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen. Sorgen bereitet dem Gemeinderat hingegen die Unterbringung von Geflüchteten, sollten die Zahlen weiter ansteigen.

In der Gemeinde Menzingen dienen ein Pavillon des Alters- und Plfegezentrums Luegeten sowie das Kloster als Kollektivunterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine. Allein im Kloster werden gemäss Prognosen des Kantons bis zu 70 schulpflichtige Kinder und Jugendliche leben.

Diese grosse Zahl können die Menzinger Schulen nicht allein bewältigen. Der Gemeinderat Baar hat sich deshalb bereit erklärt, die schulpflichtigen Kinder, die im Kloster Menzingen untergebracht werden, an den Baarer Schulen aufzunehmen. Der Unterricht wird nach Eintreffen der Flüchtlinge in Menzingen beginnen.

Alle Schülerinnen und Schüler werden zunächst in sogenannte «Ukraine-Klassen» eingeteilt. Dort lernen sie während drei (Primarstufe) respektive sechs Wochen (Oberstufe) intensiv die deutsche Sprache. Danach werden die Kinder Schritt für Schritt in die Regelklassen integriert. «Wir unternehmen grosse Anstrengungen, um die ukrainischen Kinder und Jugendlichen zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu bieten», wird Schulpräsidentin Sylvia Binzegger in einer Mitteilung der Gemeinde Baar zitiert.

Gemeinde garantiert die Vorfinanzierung

Mit der Gewährleistung des Unterrichts ist es nicht getan, es stellen sich auch zahlreiche logistische Fragen. So müssen die Kinder und Jugendlichen von Menzingen nach Baar transportiert und an den Baarer Schulen verpflegt werden.

Gemäss heutigem Planungsstand werden die älteren Kinder und Jugendlichen begleitet mit dem öffentlichen Verkehr nach Baar fahren. Die jüngeren Kinder werden mit einem Klein-Schulbus im Kloster abgeholt und direkt in die entsprechenden Kindergärten und Schulen chauffiert.

Über den Mittag werden die Menzinger Kinder und Jugendlichen von der Schulergänzenden Betreuung verpflegt und betreut. Die zusätzlichen Lehr- und Betreuungspersonen, die Transporte sowie die Verpflegung generieren einen hohen finanziellen Aufwand. «Die Gemeinde Baar wird diese Kosten vorfinanzieren, bis auf kantonaler Ebene eine Lösung ausgearbeitet worden ist», erklärt Gemeindepräsident Walter Lipp.

Angebote für Kinder im Vorschulalter

Die erste Ukraine-Klasse in Baar hat bereits am 28. März in der Schule Sennweid ihren Betrieb aufgenommen. In dieser wurden die Kinder und Jugendlichen aufgenommen, die in Baar Zuflucht gefunden haben.

Praktisch täglich melden sich Flüchtende aus der Ukraine auf der Einwohnerkontrolle an, wie die Gemeinde Baar weiter schreibt. Stand 21. April leben in Baar 66 Geflüchtete mit Schutzstatus S, darunter elf Kinder und Jugendliche im Schulalter sowie drei Kin- der, die im Sommer berechtigt sind, den Kindergarten zu besuchen.

Um die Integration der Kinder im Vorschulalter zu vereinfachen, dürfen diese Vorschulangebote wie «Deutsch macht Spass» nutzen. «Wir führen mit allen Eltern und Kindern ein Einführungsgespräch», erklärt Gemeinderätin Berty Zeiter. «Wir möchten die Bedürfnisse der ukrainischen Flüchtenden berücksichtigen und sie nicht überfordern.»

Unterkünfte gesucht

Sorgen bereitet dem Gemeinderat die Unterbringung von Geflüchteten, sollten die Zahlen weiter ansteigen. Momentan stehen Plätze in den kantonal organisierten Kollektivunterkünften zur Verfügung. Diese werden je nach Lageentwicklung in der Ukraine früher oder später belegt sein.

Die Gemeinde klärt deshalb ab, ob in Baar geeignete Unterkünfte bereitgestellt werden könnten.

Eine weitere grosse Aufgabe ist die Koordination der Freiwilligenarbeit. Der Kanton hat den Verein Benevol Zug mit der Organisation beauftragt.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Gemeinde Baar
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