Asylzentrum mit 120 Plätzen in Kriens

Erst Asylsuchende, dann Studenten: Der Kanton Luzern will ein Asylzentrum im Areal Grosshof bauen – ein schlichtes Holzhaus ist geplant. Und der Kanton hat auch schon eine Idee, wer nach den Flüchtlingen darin wohnen soll.

Es fehlen die Plätze: Damit Asylsuchende während der gesamten Verfahrensdauer in einem kantonalen Asylzentrum betreut werden können, benötigt der Kanton Luzern langfristig rund 450 Unterkunftsplätze. Das schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung.

Der Kanton will deshalb auf dem Grosshof-Areal in Kriens ein neues Asylzentrum bauen: 120 Personen sollen hier ab Herbst 2017 Platz finden. Für den Bau ist ein Kredit von rund 6 Millionen Franken erforderlich.

Bau «zwingend notwendig»

Zurzeit gibt es im Kanton Luzern zwei Asylzentren: Der Sonnenhof in Emmen bietet Platz für 120 und der Hirschpark in Luzern für 100 Personen. Zur Überbrückung der angespannten Unterbringungssituation werden derzeit zusätzlich verschiedene Notunterkünfte betrieben.

Um die angestrebte Zentrumskapazität von langfristig rund 450 Plätzen sicherzustellen, sei der Bau des Asylzentrums Grosshof in Kriens zwingend notwendig. Das kantonseigene Areal mit dem Haft- und Untersuchungsgefängnis sowie dem Gebäude der Staatsanwaltschaft eigne sich für ein Asylzentrum für 120 Personen. Für die Realisierung beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Sonderkredit.

Bei fehlenden Asylsuchenden: Studenten einquartieren

Vorgesehen sei ein einfacher, flexibler Holzelementbau, der alle baulichen, betrieblichen und sicherheitstechnischen Anforderungen für die Nutzung als Asylzentrum erfülle. Das Konzept lasse zudem eine allfällige Nachnutzung für studentisches Wohnen zu. Der Innenausbau der gesamten Siedlung, bestehend aus drei dreigeschossigen Baukörpern, sei in der Nutzung «entsprechend zweckmässig gehalten». Alle Fassaden werden mit Holzelementen verkleidet.
 
Die Anlage weise eine technische Lebensdauer von ungefähr 30 Jahren auf. Die bisherigen Kosten von rund 285’000 Franken für die Erarbeitung des Vor- und Bauprojekts wurde bereits über das ordentliche Investitionsbudget 2015 bewilligt und abgerechnet. Die Baukosten von rund 6 Millionen Franken will der Kanton im Entwurf zum Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2016–2019 einstellen. Jetzt fehlt nur noch die Genehigung des Kredites durch den Kantonsrat. Die rechtskräftige Baubewilligung der Gemeinde Kriens liege vor.

Langfristig 450 Plätze nötig

Das Asylgesetz regelt die Verteilung der Asylsuchenden als Verbundaufgabe von Bund und Kantonen. Gemäss gültigem Verteilschlüssel muss der Kanton Luzern momentan 4,9 Prozent der den Kantonen zugewiesenen Asylsuchenden übernehmen. «Mit einer schweizweiten Neustrukturierung sollen die Asylverfahren künftig stark beschleunigt und ein konsequenter Vollzug der Wegweisungen ermöglicht werden», schreibt der Kanton.

Gemäss aktueller Planung braucht der Kanton Luzern mittelfristig rund 650 und langfristig, das heisst nach Umsetzung der Neustrukturierung, noch rund 450 Zentrumsplätze. Diese angestrebte Zentrumskapazität soll mit dem Zentrum Grosshof sichergestellt werden.

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