Zug Tourismus erklärt die schlechten Zahlen

Asiaten fürchten Terror in Zug

Nur gerade halb so viele chinesische Touristen schlenderten den Zugersee entlang im Vergleich zum Vorjahr. Schuld sei die Angst vor dem Terror. Andere Nationen liessen sich jedoch nicht abhalten und kamen sogar vermehrt nach Zug.

Im Jahr 2016 verzeichnete der Kanton Zug 290`642 Logiernächte, dies schreibt Zug Tourismus in einer Mitteilung. Die Zahl entspricht einer Abnahme von 11.2% gegenüber 2015. Gründe dafür seien einerseits der Rückgang der Gästenachfrage aus dem asiatischen Raum, der Verlust von Übernachtungsmöglichkeiten sowie das Ausbleiben von nationalen und internationalen Grossanlässen in der Region. Einzig in Menzingen, Risch und Neuheim fielen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr positiv aus. Alle anderen Gemeinden verzeichneten einen Rückgang.

Mehr als jeder zweite Chinese blieb zuhause

Bei der Gästestruktur kam es 2016 zu Veränderungen: Die Übernachtungen durch Schweizer Gäste nahmen weiter ab (-10 Prozent / – 14`083 Logiernächte). Dennoch bleiben Gäste aus dem Inland mit 42.6% die bedeutendste Gästegruppe. Der signifikanteste Rückgang ist bei asiatischen Gästen zu verzeichnen (China ohne Hongkong: – 57 Prozent / – 15`822 Logiernächte). Mögliche Gründe für den Rückgang sind die sich abkühlende chinesische Wirtschaft, neue Passvorschriften für Visa-Erteilungen und die Angst vor Terroranschlägen. Eine Steigerung der Nachfrage hingegen zeigt sich 2016 bei Gästen aus den USA, Österreich und Russland.

Keine Grossanlässe in Zug

Seraina Koller, Geschäftsführerin Zug Tourismus, erläutert dazu: „Schweizweit zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Nachfrage aus Asien. Davon ist auch der Kanton Zug betroffen. Das Wegbleiben von chinesischen Gruppen führt zu deutlich weniger Logiernächten. Es zeigt sich, dass insbesondere die Monate April und Juni welche im Vorjahr von Grossereignissen profitieren konnten (U18 Eishockey WM, Streethockey WM), 2016 schwächer ausgelastet waren. Auch der Schliessung des Hotel Aesch muss Rechnung getragen werden.“

Fokus auf die Wochenenden

Zug Tourismus hat den Fokus entsprechend ausgerichtet. Seraina Koller: „Bis 2016 wurde nur der Deutschsprachige Raum aktiv bearbeitet. In Zukunft sollen neben der Schweiz und Deutschland, nach einer entsprechenden Marktanalyse, ebenfalls Fernmärkte bearbeitet werden. Zudem berücksichtigen wir die neue Segmentierung von Schweiz Tourismus bei den Zielgruppen und konzentrieren uns noch intensiver auf den Freizeittourismus mit attraktiven Wochenendangeboten.»

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