Ein anonymer Wahlzettel sorgt in Zug für Aufregung (zentral+ berichtete). Er sieht so aus, als sei er von der SP verfasst. Stimmt nicht, schreibt Barbara Gysel, Präsidentin der SP Kanton Zug in einem Leserbrief. Ihre Partei setze sich für mehr Transparenz ein, darum sei es nicht der Stil der Sozialdemokraten, anonyme Botschaften zu versenden.
Leserbrief:
In Zuger Haushaltungen wurden auf einem anonymen Wahlflyer fünf Männer abgebildet – allerdings exklusive des bisherigen FDP-Nationalrats. Die CVP und FDP gehen gemäss Neuen Zuger Zeitung vom 25.9.2015 davon aus, dass die Werbung aus dem linken Lager stamme.
Ich habe meinerseits in den letzten Tagen schon mehrfache Spekulationen gehört, der Wahlflyer könne auch aus dem freisinnigen Lager selbst stammen, um den bisherigen Nationalrat zu verhindern. Das entspricht reinem Hören-Sagen. Denn mit Verlaub: ein bisschen weitsichtiger sind wir doch – wäre der Flyer Teil der SP-Wahlkampagne, dann würden wir bestimmt auch eine weibliche Politikerin abbilden. Frauenförderung ist bei uns mehr als ein rein verbales Lippenbekenntnis!
Ebenso nutzen wir für unsere Materialien eine ganz andere Ästhetik. Als sozial gesinnte Demokratinnen und Demokraten setzen wir uns drittens seit langem für Transparenz in der Politik ein, etwa für mehr Klarsicht bei Politikfinanzen oder beim Öffentlichkeitsgesetz. Und so ist ein unbekannter Flyer als Wahlkampf-Mittel tabu. Entlarven wir also Spekulationen und konzentrieren wir uns stattdessen auf Sachlichkeit. Eine kurze Nachfrage hätte gereicht, anstatt den Linken die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber übrigens: wenn Sie dennoch effektiv SP wählen, freuts uns!
Barbara Gysel, Präsidentin SP Kanton Zug