In diese Ferienhäuser ziehen sie

Ägerital schafft Platz für Flüchtlinge aus der Ukraine

Im Ferienhaus Mattli können ab Juli Flüchtlinge aus der Ukraine einziehen. (Bild: Kanton Zug)

Wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt, ist derzeit schwer einzuschätzen. Klar ist: Es braucht weiter Platz für die Menschen, die aus dem Land flüchten mussten. Der Kanton hat nun zwei weitere Unterkünfte gefunden – im Ägerital.

Das Ferienhaus Mattli in Alosen gehört der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Zürich. Es wird seit langem von Schulen, Vereinen oder Privaten individuell und wochenweise für Ferien gemietet. Es verfügt über 30 Plätze. Ab Juli 2022 ist es bezugsbereit für Flüchtlinge aus der Ukraine.

Künftige Bewohnerinnen können dort weitgehend autonom wohnen und kochen. «Mit einer Nutzung des Hauses für ukrainische Staatsangehörige möchte die Eigentümerin ihre Solidarität mit den vor Krieg und Gewalt geflüchteten Menschen zum Ausdruck bringen», schreibt der Kanton Zug in einer Mitteilung. Das Haus in ländlicher, kinderfreundlicher Umgebung verfüge über unterschiedlich grosse Zimmer, eine Gastroküche und mehrere Aufenthaltsräume.

Haus Wiesengrund in Oberägeri hat Platz für 95 Menschen

Die zweite grosse Unterkunft im Ägerital ist das Haus Wiesengrund. Es steht auf dem südlichen Teil des Areals «Ländli» in Oberägeri. Eigentümerin ist die Stiftung Ländli, die das Gebiet in Zukunft neu entwickeln will. Bis vor zwei Jahren wurde im Haus Wiesengrund – ein mehrstöckiger Flachdachbau in parkähnlicher Umgebung - das gleichnamige Schwestern-Pflegeheim betrieben.

Im Haus Wiesengrund in Oberägeri finden 95 Flüchtlinge ein Zuhause auf Zeit.
Im Haus Wiesengrund in Oberägeri finden 95 Flüchtlinge ein Zuhause auf Zeit. (Bild: Kanton Zug)

Seit die pflegebedürftigen Schwestern ins Mutterhaus gezogen sind, wird das Haus von einem Zürcher Pflegezentrum zwischen genutzt, das aufgrund einer Sanierung eine Übergangslösung brauchte. Da diese Nutzung Ende August 2022 ausläuft, steht das Haus ab September 2022 dem Kanton zur Verfügung. Maximal können rund 95 Plätze zur Verfügung gestellt werden, wie dieser mitteilt.

Im Gespräch mit der Gemeinde Unterägeri

Gespräche führt der Kanton aktuell auch mit der Bürgergemeinde Unterägeri, die eine für den Asylbereich geeignete Unterkunft besitzt. «Diesbezüglich laufen noch Abklärungen», so der Kanton. Am 22. Juni um 19.30 Uhr findet in der Mehrzweckanlage Maienmatt in Oberägeri eine Informationsveranstaltung zur Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen im Ägerital statt.

Wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt, ist schwer abzuschätzen. Klar ist: Bei den privaten Gastfamilien kommt Zug an eine Grenze (zentralplus berichtete). Eine grosse Unterkunft für rund 400 Flüchtlinge könnte in der Stadt Zug oder in Cham entstehen. Gegen letzteres formiert sich allerdings bereits einen gewissen Widerstand seitens der SVP (zentralplus berichtete).

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