In einem offenen Brief wenden sich rund 200 Personen aus dem Kulturbereich an den Stadtrat von Luzern. Sie hoffen damit, das Haus vor dem Abriss und somit kulturellen Freiraum zu bewahren.
Nachdem die «Familie Eichwäldli» in den vergangenen Tagen eine Demo angekündigt hat, um gegen den Entscheid der Stadt Luzern, «ihre» Bleibe abzureissen vorzugehen (zentralplus berichtet), melden sich nun auch Kulturschaffende aus dem Kanton Luzern in einem offenen Brief zu Wort:
«Das Eichwäldli ist die gelebte Umsetzung der Ideen davon, wie Menschen ihr Leben frei gestalten und sich von gesellschaftlichen Zwängen lösen können», heisst es in einem offenen Brief an den Stadtrat. In diesem kritisieren die rund 200 unterzeichnenden Künstler das geplante Vorgehen der Stadt direkt: «Sie setzen die Familie Eichwäldli auf die Strasse und machen damit ein lebensfrohes, im Quartier geschätztes und verankertes Wohnprojekt dem Erdboden gleich.»
Stadt Luzern suchte den Dialog – vergebens
In ihrem Brief fordern sie den Erhalt des baufälligen Gebäudes, damit nicht noch mehr «kultureller Freiraum» verloren geht. «Geschätzter Stadtrat der Stadt Luzern, wir bitten sie nachdrücklich, Ihre Entscheidung bezüglich des Eichwäldli noch einmal sorgfältig zu überdenken», lautet der Appell. Ob die Stadt diesem Anliegen nachkommt, darf bezweifelt werden. Denn gemäss Stadträtin Manuela Jost hat die «Familie Eichwäldli» trotz wiederholtem Bestreben seitens der Stadt «den Dialog verweigert» und damit eine Prüfung von Alternativen konsequent abgelehnt (zentralplus berichtete).
Unter den rund 200 Unterzeichnenden finden sich Personen aus allen Kulturbereichen und der Politik. So appellieren nebst dem Juso-Co-Präsident Léon Schulthess beispielsweise auch Filmemacher Aldo Gugolz und Schauspieler Hans-Caspar Gattiker an die Stadt.