50 Fragen an Michel Renggli

«Never change a winning team»

Michel Renggli in der Swisspor-Arena: Der FCL-Captain tritt Ende Saison vom Profisport zurück. (Bild: mal)

Zehn Jahre spielte Michel Renggli in der höchsten Spielklasse des Schweizer Fussballs, sechs davon beim FC Luzern. Zuletzt war der defensive Mittelfeldmotor Captain und musste die letzten Spiele aufgrund einer Verletzung aussetzen. Natürlich, es gibt erfolgreichere Fussballer als Renggli – den Sprung ins Ausland oder auch in die Nationalmannschaft hat er nie geschafft. Doch die Frage darf erlaubt sein, ob es denn loyalere Fussballer als ihn gibt.

zentral+ hat Michel Renggli für das 50-Fragen Interview im Mediencenter in der Swissporarena besucht. In der Hand hielt er eine Mappe, mit dem Spielplan der jetzigen U13-Mannschaft, welche er beobachten soll, um die besten Talente in der nächsten Saison in sein U14-Team zu holen. Renggli machte einen gelösten Eindruck, zufrieden mit sich und der Welt. Doch ein Blick in seine Augen macht klar, dass er gerne noch weiter gespielt hätte – oder auf jeden Fall die aktuelle Saison gerne auf dem Rasen beenden möchte.

So oder so. Als Spieler dürfte er bei den Fans als Legende in die Historie eingehen. Nicht zwingend, weil er der überragende Fussball-Techniker gewesen ist, sondern weil er in jedem Spiel stets alles gegeben hat. Loyal bis zum Ende und auch im Interview mit zentral+.

1. «Sport ist Mord», sagte einst Winston Churchill. Was ist dein Motto?
Michel Renggli lacht.

«Never change a winning team», aber das kann ich ja in der aktuellen Situation nicht sagen. Es gibt viele gute Mottos. Eines ist sicher, dass man immer wieder aufstehen soll, «never give up». Das lehrt einem das Leben.

2. Du bist jetzt Rekordspieler in der Schweizer Super League. Bereust du es, nie im Ausland gespielt zu haben?
Nein. Und aufgrund meiner Erstgeborenen hatte sich die Frage auch nicht wirklich gestellt.

«Ich war immer ein Fan vom englischen Fussball.»

3. Wenn im Ausland: Zu welchem Club hättest du gerne gewechselt?
Ich war immer ein Fan vom englischen Fussball. Und dabei wäre ich gar nicht wählerisch gewesen, welcher Club es denn geworden wäre. Ich bin aber realistisch genug um zu wissen, dass es für meine Favoriten-Clubs im englischen Fussball einfach nicht gereicht hat.

4. Also Profi steht Fussball im Alltag über Allem. Reicht Fussball als Lebensinhalt?
Ich habe und hatte ja nicht nur den Fussball. Klar, der Fussball bestimmt den Tagesablauf, tagsüber, und es erfordert eine gewisse Flexibilität, die man aber erst als Eltern schulpflichtiger Kinder wirklich im negativen Sinne erfährt. An erster Stelle stehen jederzeit die Familie und deren Gesundheit.

5. Was wirst du am wenigsten vermissen in Sachen Fussball?
Michel überlegt lange. Die Frage scheint ihn zu überraschen.

Schwierig. Fussball ist ein ganzes Produkt, da kann ich nichts weglassen. Ich mag selbst in meinem etwas höheren Alter noch die Ausdauerläufe. Sie gehören zu einer Vorbereitung dazu und auch das Leiden ist Teil des Profisports. Um ehrlich zu sein, gibt es schon ein paar Sachen, die man nicht unbedingt vermissen wird, aber die wohl auch im Trainerbereich wieder ganz ähnlich ablaufen können. Ich denke hierbei zum Beispiel an den medialen Druck, der in einem Sport, den man nicht messen kann, nicht immer objektiv ist.

6. Wo warst du das letzte Mal in den Ferien?
In Dubai. Im Winter. Ich könnte da auch Fussball spielen bei 50 Grad im Sommer. Wie viel eine solche Aktivität unter extremen Bedingungen wirklich mit Fussball gemeinsam hätte, kann ich aber nicht sagen.
Lacht.

Die WM-Vergabe nach Qatar ist schon ein heikles Thema und gerade in diesen Tagen hat ja Herr Blatter diesbezüglich Stellung bezogen.

7. Und welches Ferienziel reizt dich so überhaupt nicht?
Michel antwortet sehr schnell.

Indien. Die politische und rechtliche Situation lässt in diesem Land mehr als zu wünschen übrig. Als Beispiel sind hier die Frauenrechte anzufügen. Es ist einfach nur grauenhaft und es gefriert einem das Blut in den Adern, wenn man gewisse Berichterstattungen liest. Abgesehen vom politischen Statement wäre es für mich als dreifacher Familienvater auch aus Sicherheitsgründen kein Thema nach Indien zu reisen.

8. Kaufst du CD’s oder lädst du Musik per Download?
Ich lade die Musik per iTunes runter. Ausser von Schweizer Künstlern, da kaufe ich mir meist die CD.

9. Und was hast du dir als letztes gekauft?
Ich glaube das neue Album von Bligg.
Michel stockt und starrt aus dem Fenster.

Nein, das war Seven. Das habe ich mir aber runtergeladen.

10. Hast du einen bestimmten Song um dich auf ein Spiel einzustimmen?
Ja. Es ist immer der gleiche, seit es ihn gibt: «Burn it to the ground» von Nickelback. Vorher war es «Come to me» von Puff Daddy, der Titelsong von Godzilla.

«In unseren Augen ist jedes unserer Kinder für sich perfekt.»

11. Du hast drei Kinder. Was bedeutet dir dieser lupenreine Hattrick?
Lacht über den Vergleich mit dem Hattrick, wird dann aber ernst.

Alles, zusammen mit meiner Frau bedeuten sie mir alles. Ich bin sehr glücklich und stolz auf jedes meiner Kinder – wir sagen immer: In unseren Augen ist jedes unserer Kinder für sich perfekt. Meine Familie ist mein Lebensinhalt – der Sinn des Lebens. Ich brauche meine Familie um mich herum, sie macht mich komplett. Es wäre für mich zum Beispiel unvorstellbar, ohne meine Kinder oder meine Familie zu verreisen. So anstrengend es manchmal auch ist – sie sind mein Lebensmittelpunkt, ohne wenn und aber.

12. Welche App benutzt du am meisten?
«WhatsApp». Ich habe mehrere Gruppen: Eine für Fussball, eine für Freunde und so weiter. Es ist der einfachste Weg um zu kommunizieren. Dazu kommt, dass ich überhaupt nicht gerne telefoniere.

13. Und bist du ein PC oder Mac-User?
PC. Meine Frau arbeitet für die Universität mit einem iMac und einem Macbook, ich benutze aber nur meinen Laptop. Da werde ich mich in Zukunft vielleicht umgewöhnen müssen, wenn ich mehr Büroarbeiten erledigen muss.

14. Zurück zum Fussball. Wie stehst du zu Pyros?
Seufzt leise und merkt wohl, dass er bei dieser Antwort aufpassen muss.

Pyros sind ein ganz heikles Thema, aber es ist etwas, zu dem ich nicht schweigen möchte. Ich habe mich bereits einmal dazu äussern müssen. Die Problematik ist ganz klar durch die Gefährlichkeit gegeben. Solange Menschen und insbesondere auch Kinder im Stadion gefährdet sind, erübrigt sich eine Diskussion meines Erachtens. Wir haben gerade bei der Meisterfeier in Aarau gesehen, dass es einfach nicht kontrollierbar ist, respektive die Menschen, die sie benutzen die Kontrolle und die Verantwortung teilweise nicht ernst nehmen. Solange sich dies zugunsten der Sicherheit nicht ändert, gehört es meines Erachtens verboten.

15. Gewalt im Fussball ist ein Problem. Was ist zu tun?
Kommunikation ist meist ein guter Anfang. Ich bin der Meinung, dass wir mittlerweile an einem Level angekommen sind, wo man ganz klar nach dem Verursacherprinzip die «Täter» zur Verantwortung ziehen muss. Die Abschreckung ist im Moment einfach nicht gross genug und man hat als Aussenstehender das Gefühl, die verschiedenen Gruppen wähnen sich in ihrem Verhalten in Sicherheit. Das Ganze hat manchmal einen Lausbuben-Charakter, obwohl es Dimensionen annimmt, die wir in unserer Gesellschaft so nicht tolerieren dürfen – gerade auch im Zusammenhang mit Spitzensport.

Schade ist, dass man mit einer Regelung schlussendlich die Fans generalisiert und man schlussendlich auch «Unschuldige» stärker einschränkt.

16. Interessierst du dich überhaupt für Politik?
Je nach Thema, aber sicher schon mehr als früher. Wir sind ja sehr privilegiert in der Schweiz und müssen dementsprechend Acht geben, dass das so bleibt.

17. Welche ist denn am ehesten deine Partei?
Michel Renggli überlegt lange und windet sich bei dieser Frage.

Ich ziehe bei dieser Frage den Joker, ist das OK?
Lange Pause.

Das ist schwierig. Ich möchte mich hier nicht festlegen und fühle mich auch nicht überzeugt genug, um fundiert Antwort geben zu können.

18. Welches Problem sollte politisch endlich angegangen werden?
Die Verwahrung von Pädokriminellen. Als dreifacher Familienvater ist dies ein zentrales Anliegen und ein Thema, bei dem selbst ich schnell in Rage geraten kann.

19. Kochst du gerne?
Gerne nicht, aber ich mache es zwischendurch. Meine Kinder haben ja auch Hunger, wenn meine Frau nicht zuhause ist. Die Alltagsstruktur gerät manchmal ein wenig aus den Fugen mit schulpflichtigen Kindern, einer studierenden Ehefrau und einem Profifussballer. Meine Frau schliesst diesen Sommer den «Master of Law» an der Universität Luzern ab und so ist es aktuell eine enorm stressige Zeit bei uns. So kann es sein, dass auch ich den Kochlöffel schwinge und das mittlerweile nicht mal so schlecht.

«Ich habe gerne ein gutes Stück Fleisch.»

20. Dein Lieblingsessen?
Rindsfilet. Ich habe einfach gerne ein gutes Stück Fleisch.

21. Auf welche Speise musstest du aufgrund deiner Fitness verzichten?
Ich würde es nicht Verzicht nennen, sondern ich habe mehr auf das Mass geachtet. In Zukunft muss ich hier tendenziell eher Richtung Verzicht gehen.
Lacht.

Ich bin eher ein Stressesser.

22. Du hast mit Hakan Yakin gespielt. War der wirklich so gut?
Michel antwortet schneller, als er zu seinen besten Tagen rennen konnte.

Ja. Selbst im hohen Fussballalter, wo er nicht mehr so viel lief. Aber wenn er den Ball hatte, dann hat er immer 1-2 Spieler beschäftigt. Seine Effizienz war unglaublich, es hat Riesenspass gemacht mit ihm zu spielen. Ich habe lange nach einer richtigen Nummer 10 gesucht und er ist für mich die Verkörperung einer Nummer 10. Für solch begnadete Spieler leidet man gerne, um ihnen den Rücken frei zu halten.

23. Und wer war dein bester Trainer?
Michel lacht und überlegt sich lange, ob er auf diese Frage antworten soll.

Ich hatte viele gute Trainer und will mich nicht für einen entscheiden.
Diese diplomatische Seite wird der aktuelle FCL-Captain im Verlauf des Interviews immer wieder an den Tag legen.

24. Du wirst jetzt selber Trainer, Jugendtrainer der FCL U14-Mannschaft. Was ist das Wichtigste, das du vermitteln möchtest?
Mein erster Ansatz wird es sein, zu vermitteln, was es alles braucht für eine Profi-Karriere. Es wird sicher eine saubere, technische Ausbildung im Zentrum stehen, die man auf dieser Stufe einfach haben muss. Aber sicher ist es auch zentral, dass die Jungs den Spass am Fussball nicht verlieren. Der Ernst kommt auch in diesem Bereich früh genug. Auf der anderen Seite versuche ich natürlich auch charakterliche Werte zu vermitteln.

25. Und wann wirst du Trainer der 1. Mannschaft vom FC Luzern?
Eine herrliche Frage. Mein Credo ist «step-by-step». Zuerst möchte ich mir im Trainerbereich die nötige Basis via Diplome erarbeiten. Sicherlich habe ich gewisse Ambitionen, mit einer 16-jährigen Erfahrung im Fussballbusiness wäre es auch komisch, diese nicht zu haben. Aber wie gesagt, der Fokus gilt nun der Ausbildung. Die nächsten zwei Jahre widme ich dem A-Diplom.

26. Und im Stadion? Familien-Sektor, VIP-Loge, Stehplatz oder wie Scott Chipperfield am Wurststand. Wo wird man dich antreffen?
Vielleicht mache ich tatsächlich einen neuen Stand auf im Stadion.
Lacht.

Das kann ich nicht sagen. Im Moment gilt der Fokus den Jungen und meiner Familie. Wenn es die Zeit und Planung zulässt, ein Spiel zu besuchen, warum nicht. Aber ich geniesse es in der ersten Zeit sicher, nicht mehr um ein Meisterschaftsspiel herum planen zu müssen.

27. FCL-Sportchef Alex Frei polarisiert oft. Wie erlebst du ihn?
Ich erlebe ihn als Spieler nicht oft, es kommt selten zu einem Austausch.

28. Hast du einen Lieblingsplatz, wo du gerne deine Freizeit verbringst?
Ich gehe sehr gerne ins Strandband, oder im Winter in die Berge.

29. Rigi oder Pilatus?
Pilatus. Den habe ich während dem Training immer gesehen und von da kam auch immer der Regen. Zu gut erinnere ich mich zudem an gewisse Familiensonntage – früh morgens aus dem Bett und rauf auf den Pilatus.
Lacht.

Auf der Krienseregg gibt es einen schönen Spielplatz. Oder dann natürlich die Rodelbahn auf der Fräki: Es ist einfach ein schöner Ort für einen Ausflug mit den Kindern.

30. Rolling Stones oder Beatles?
Überlegt lange.

Die Beatles habe ich als Kind immer gehört. Bei den Rolling Stones war ich einmal an einem Konzert. Von daher sage ich: Rolling Stones.

31. Spielst du eigentlich ein Instrument?
Nein, nicht wirklich. Ich hatte mal zwei Jahre Saxophon probiert. Aber neben dem Fussball ging das nicht. Aber wenn, dann schon Saxophon. Ein gutes Sax tönt einfach super.

32. An welcher kulturellen Veranstaltung bist du anzutreffen?
Ich gehe gerne ins Kino, ist das auch Kultur? Sonst sicher an Konzerten, aber eher selten. Da hat uns schon oft der Fussball einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben mehr Tickets weiterverkaufen müssen, als dass wir Konzerte gesehen haben. Zuletzt vor ein paar Wochen Tickets für das Justin Timberlake Konzert. Sehr gerne sehe ich auch Comedy: Mittermeier oder Otto.

«Der Spagat zwischen Schule und Fussball war zu meiner Zeit noch viel extremer.»

33. Warst du eigentlich ein guter Schüler?
In der Primarschule schon, danach im Kollegi eher weniger. Der Spagat zwischen Schule und Fussball war zu meiner Zeit noch viel extremer – zu dieser Zeit hiess es «entweder – oder». Dementsprechend habe ich auch keine Unterstützung erhalten.

34. Du hast eine Typus-B-Matura. Kannst noch etwas lateinisches sagen?
Ja, so die Standards wie «Carpe Diem». Ein paar Sachen sind natürlich schon präsent. Zudem hilft es enorm, wenn ich jemanden Italienisch oder Spanisch sprechen höre.

35. Welches war dein Lieblingsfach und welches gar nicht?
Ausser Sport?
Lacht.

Philosophie hatte ich sehr gerne. Was ich nicht mochte? Mathematik.

36. Und was wärst du geworden wenn nicht Fussballer?
Das steht in den Sternen. Ich startete mal ein Publizistik-Studium. Von daher wäre es etwas in diesem Bereich.

37. Fussballer soll ja ein Traumjob sein. Was ist für dich der härteste Job der Welt?
Es sind hier verschiedene Faktoren und Aspekte, die eine Rolle spielen können. Körperlich und psychisch denke ich hier zum Beispiel an Minenarbeiter. Das ist unvorstellbar.

Aber es gibt auch psychisch enorm harte Jobs – ich denke hier an Leute in Kaderstellen, die die ganze Verantwortung im operativen, aber auch im personellen Bereich tragen.

38. Verdienen Fussballer zu viel?
Das kann man nicht generell beantworten. Es gibt ein riesiges Lohngefälle innerhalb der Schweiz, aber auch innerhalb der einzelnen Vereine. Aber grundsätzlich geben die Saläre sicher keinen Anlass, sich zu beschweren. Wenn aber jemand ausserhalb des Business die Meinung vertritt, Fussballer verdienen generell zu viel, dann kann ich das so akzeptieren, denn es ist auch das Bild, das täglich von den Medien projiziert wird. Die Problematik hier liegt meist darin, dass der Beruf des Fussballers nicht ganzheitlich erfasst wird. Das ist aber generell ein gesellschaftliches Phänomen.

«Wie soll man die Leistung eines Fussballers objektiv messen?»

39. Was stellen die Medien in Sachen Fussball falsch dar?
Genau das. Der Durchschnittslohn eines Fussballers. Ich sah in einer Zeitung mal eine Liste mit Löhnen in der Schweiz. Als Beispiel eines Fussballers haben die damals Hakan Yakin genommen. Als ich in Thun spielte, hatte ich zum Beispiel einen Bruttolohn von 5’500 Franken, wie viele andere Spieler. Das vergisst man oft. Aber ist auch schwierig: Wie soll man die Leistung eines Fussballers objektiv messen?

40. Fährst du eher mit dem ÖV oder mit dem Velo?
Velo. Und Rollerblades mit den Kindern.
Lacht.

41. Welches Auto fährst du?
Einen Audi A4, Kombi. Total familiengerecht.

42. Sammelst du Panini-Bilder oder die vom tschuttiheftli?
Panini. Ich habe mal angefangen – jetzt ist es ein wenig ins Stocken geraten. Aber vor der WM sollte ich eigentlich schon fertig werden. Meine Kinder packen vor allem gerne aus, danach interessiert es sie nicht mehr so gross.

43. Ottmar Hitzfeld hat sein Kader bekannt gegeben. Wer fehlt?
Niemand. Ich finde das Aufgebot gut.

44. Welcher FCL-Spieler hätte es am ehesten verdient an der WM teilzunehmen?
Michel Renggli überlegt lange.

Schwierige Frage. Ich will keinen von vornherein ausschliessen.
Lange Pause.

Ich bin ein kleiner Fan von Dimitar Rangelovs Qualitäten. Wie er am Ball explodieren kann, das ist schon beeindruckend.

45. Wer wird Weltmeister in Brasilien?
Ich glaube, es könnte Brasilien werden. Es ist ihr Land, ihr Klima. Es wird spannend zu sehen, wie sich die europäischen Teams diesem Klima anpassen können.

46. Und wie weit schafft es die Schweiz?
Ich glaube, die Gruppenphase ist machbar, wir haben eine gute Gruppe erwischt. Alles weiter ist tagesformabhängig.

47. Immer wieder die Diskussion um die Flugbahnen neuer Bälle. Mal ehrlich: Wie stark unterscheiden sich die verschiedenen Modelle?
Ich finde die Unterschiede innerhalb der Adidas Serie nicht so extrem. Vor Jahren gab es mal diesen blauen Ball, den «Roteiro», da merkte man es gut. Interessanterweise fallen hingegen die verschiedenen Ausrüster extrem auf. Beispielsweise verhält sich ein Adidas-Ball gegenüber einem Nike oder Puma ganz anders.

«Nach dem Spiel wurde die ehrwürdige Allmend auseinandergenommen – an Emotionen kaum zu überbieten.»

48. Was war dein grösster Erfolg als Fussballer?
Sicher der Cupsieg mit dem FC Wil, weil es ein Titel ist. Aber da gehört sicher auch die Vizemeister-Saison mit dem FC Thun dazu. Das war einfach ein super Team, eine super Harmonie. Aber auch der Cupfinal mit dem FC Luzern: Da war alles Blauweiss, vor und im Stadion. Das sind Momente, die eine Karriere ausmachen. Aber auch die Fortschritte, die wir alle individuell und als Team unter Murat Yakin machten, sind nennenswert.
Michel Renggli unterbricht die nächste Frage.
Und vielleicht nicht der grösste Erfolg, aber das speziellste: Das Barrage-Rückspiel gegen Lugano. Das letzte Spiel im alten Allmend-Stadion. Beim Einlaufen hatte ich Hühnerhaut wegen der Stimmung. Dann das gute Resultat, die Rettung. Das war einer der grössten Momente. Das erste Tor war ein Freistosstor von mir, was die Situation auch speziell machte. Das werde ich nie vergessen. Nach dem Spiel wurde die ehrwürdige Allmend auseinandergenommen – an Emotionen kaum zu überbieten.

49. Und der grösste Misserfolg?
Das war mit dem FC Wil, als wir nach dem Cup-Sieg abgestiegen sind. Erst das Hochgefühl und dann wurdest du so weggeschleudert. Geschmerzt hat mich aber auch die lange Verletzung vor dem Ende meiner Karriere.

50. Letzte Frage: Gibt es noch etwas, das du Rückblickend auf deine Karriere sagen möchtest?
Ja. Ein Dankeschön an alle Menschen, die mich über all die Jahre begleitet haben – in guten wie in schlechten Zeiten. Privat und im Fussball. Für eine Profi-Karriere braucht es viel, da muss einiges stimmen. Daher geht ein grosser Dank an meine geliebte Frau, meine wundervollen Kinder, meine Eltern, meine Schwiegereltern und mein Beraterteam.

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